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Silbergrauer Blattschmuck bei Stauden

Im Herbst, wenn Blühendes rarer wird, präsentiert der gärtnerische Fachhandel eine breite Palette an Schmuckstauden aus Schweizer Produktion. Die Silbergrauen wirken unkonventionell bis edel, eignen sich für wunderbare Kombinations-Pflanzungen und geben tolle Kontraste zu den Herbstfarben ab.

Funkelnde «Edelsteine» im Herbstgarten …
 
Die bunten Sommerblumen haben ausgeblüht. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass die Farben aus Rabatten und Töpfen verschwinden müssen, ganz im Gegenteil: Nun beginnt die Zeit der Herbststauden und Gräser mit ihrem Reichtum an Blattfarben, -formen und -strukturen. Besonders die wenig bekannten Silberschmuckstauden ziehen die Blicke auf sich, sind doch ihr Laub, der Wuchs, die Haptik und teilweise sogar der Name recht ungewöhnlich. Jungpflanzenzüchter haben ihr Augenmerk in den letzten Jahren vermehrt auf die geheimnisvollen Silbergrauen gerichtet. Das ist diesen Spätsommer und Herbst in Gärtnereien und Gartencentern bemerkbar und wird Pflanzenfreunde bis tief in die dunkle Jahreszeit hinein erfreuen.  

Bild Picturegarden Rohner:  Fühlt sich flauschig an wie ein Pelz: der Wollziest, auch Hasen- oder Eselsohr genannt.
 
Eselsohren, Rosetten und Stacheldraht
Eine Bereicherung für Rabatte und Topf ist Stachys. Bekannt ist vor allem Stachys byzantina ‘Silver Carpet’, der Wollziest. Aufgrund seiner silbernen, flauschig-behaarten Blätter wird er im Volksmund gerne Esels- oder Hasenohr genannt. Die hübsche Staude bildet bodendeckende Teppiche und gibt einen schönen Kontrast zu herbstlich gefärbtem Laub und späten Blüten ab.
Zu den graulaubigen Pflanzen gehört die Rosetten bildende Sternwurz (Orostachys). Sie gehört zur Familie der Dickblattgewächse. Einzigartig ist die Chinesische Narrenkappe (Orostachys iwarenge) mit einer Vielzahl silbriger Rosetten. Aus ihnen entwickeln sich ab September zapfenartige Ausstülpungen mit beigen bis rosafarbenen Blüten.

Bild Picturegarden Rohner: Der Stacheldraht wächst wundervoll kugelig (unten im Bild eine Narrenkappe, bevor die Blütenkerzen wachsen).

 
Wie ihr deutscher Name erahnen lässt, hat auch die Stacheldrahtpflanze (Leucophyta) ein eigenwilliges Erscheinungsbild. Die silbergraue Staude, die auch als Silberkörbchen, Bonanzagras oder Geisterstrauch bezeichnet wird, ist in Australien beheimatet. Mit ihrem kompakten, kugeligen Wuchs eignet sie sich besonders gut für die Bepflanzung von Balkonkistchen und Ampeln (Hängetöpfe), beispielsweise in Kombination mit Eriken und Callunen. Grosse Exemplare machen als Solitärpflanzen beim Hauseingang oder auf der Terrasse eine gute Figur.  

Bild Picturegarden Rohner: Grosse Exemplare des Stacheldrahts (Leucophyta) wirken als Türwächter ausgesprochen elegant.

Tanzende Sterne  
Der Herbst ist auch die Zeit der Ziergräser. Eine Neuheit ist das Sterntänzer-Gras (Rhynchospora). Es sieht tatsächlich so aus, als würden auf seinen hellgrünen Stängeln cremeweisse Sterne tanzen. In Mischpflanzungen wirkt es leicht und verspielt.
Kaum bekannt ist Ficinia •Ice’. Die Sortenbezeichnung •Ice’ gibt auch hier Aufschluss über das Erscheinungsbild: Auf dem Gras scheint Raureif zu liegen. •Ice’ eignet sich wie die anderen Silbergrauen ebenfalls hervorragend für kombinierte Pflanzungen. Im gärtnerischen Fachhandel sind bereits zusammengestellte Kübel oder verschiedene einzelne Blüten- und Blattschmuckpflanzen für wunderschöne Kombinationen erhältlich.
 
 Bild Picturegarden Rohner: Dieser Raureif geht garantiert nicht weg. Leider ist •Ficinia’ aber nicht genügend winterhart. Tipp: im Herbst einfach in die gute Stube nehmen und über Winter als Zimmerpflanze kultivieren.

 
Pflanztipps
Pflanzenkombinationen wirken besonders effektvoll, wenn ein paar Grundregeln beachtet werden. Flache oder niedrige Gewächse sollten im Vordergrund, im Hintergrund die höheren, aufrechten Stauden gepflanzt werden. Als Lückenfüller macht sich Buschiges oder Kugeliges gut. Hervorragend zu weiss- und silbergrauen Schmuckstauden kontrastieren rosa- bis purpurfarbene und violette bis kühlblaue Blütenpflanzen.
Herbstbepflanzungen machen es uns einfach: Da die Pflanzen nur wenig wachsen, verändern sie ihren Platzbedarf kaum und müssen nicht um Licht und Wasser konkurrieren. So lassen sich nach Lust und Laune Gefässe und Rabatten zusammenstellen, die auch nach Wochen noch gut aussehen und lange Freude bereiten.  
 
Bild Picturegarden Rohner: Silberschmuckstauden eignen sich sehr für moderne Ton-in-Ton Arrangements.
 
Herbst-Stauden richtig pflegen
Auch im Herbst müssen Garten- und Topfpflanzen gegossen werden, insbesondere an sonnigen Tagen und wenn sie frisch gepflanzt sind. Um Krankheiten zu vermeiden, sollte das Laub beim Giessen nicht allzu feucht werden. Gerade im frühen Herbst fördern gelegentliche Düngergaben die Entwicklung der Pflanzen. Sinkt die Temperatur unter zehn Grad, brauchen die Pflanzen keine Nahrung mehr. Sie stellen ihr Wachstum ein und bereiten sich auf den Winter vor.

Bild Picturegarden Rohner: Die Stachys-Sorte 'Bello Grigio’ glänzt mit lanzettlichen Blättern, die ebenso flauschig sind, wie diejenigen vom Wollziest. Leider ist die Pflanze deutlich weniger winterhart.

Bild Picturegarden Rohner: Die langen Blütenkerzen geben der Narrenkappe ihr charakteristisches Aussehen.

Bild Picturegarden Rohner: Beide glänzen durch ihr kurioses Outfit: der graue Stacheldraht (Leucophyta) und der ihn umgarnende, grüne Drahtstrauch (Muehelenbeckia).

Bild Picturegarden Rohner: Auberginenfarbige Purpurglöckchen (Heuchera) passen mit ihren netzartigen Blattzeichnungen wunderbar zu Silbergrauen.

Bild Picturegarden Rohner: Das Sterntänzergras wirkt leicht und verspielt.
 

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