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Obst in Gefahr durch neuen Schädling

Üble Sache, dass die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ausgerechnet auf gesunde Früchte losgeht. Der ursprünglich aus Asien stammende Schädling hinterlässt unter Umständen Totalausfall und ungeniessbare Früchte in Obstanlagen und Hausgärten. Was tun dagegen?
Bild: Brombeere mit Made der Kirschessigfliege / University of California

Anders als die verwandte Fruchtfliege (Drosophila melanogaster), die nur lästig, aber nicht schädlich ist, hinterlässt die Kirschessigfliege massiven Schaden an Obstkulturen. Davon betroffen sind neben Kirschen, Zwetschgen, Trauben, Beeren, Aprikosen, Feigen und Pfirsiche. Kurz und gut: alle Obst- und Beerenarten mit weichen Schalen. 2011 wurden erstmals befallene Heidelbeer-Kulturen im Tessin und im Bündnerland entdeckt. Seither hat sich das Insekt trotz einem kalten Winter stark verbreitet.

Die weibliche Kirschessigfliege sticht die Früchte mit ihrem Legestachel an und legt  Eier ins Fruchtfleisch ab. Sie ist sehr fruchtbar und legt während mehreren Wochen  täglich ca. 16 Eier. Pro Jahr  entstehen bis zu 13 Generationen. Bereits nach wenigen Tagen schlüpfen die Larven, die sich vom Fruchtfleisch ernähren. Das führt dazu, dass die Früchte ungeniessbar werden. Sichtbar sind befallene Früchte an eingedrückten, weichen Flecken und an kleinen Löchern, den Bohrlöchern. Die Tätigkeit des Schädlings führt oft zu weiteren Krankheiten: durch die Verletzungen der Früchte können Pilzkeime oder Bakterien eintreten und zusätzlichen Schaden anrichten.

Das Aufhängen von Fallen, die mit einer Lockflüssigkeit versehen sind, ist eine wirksame Hilfe. Sie werden auf mindestens 1 m Höhe oder höher gehängt. Die Flüssigkeit kann nachgefüllt werden. Pro Hektare sind 4-5 Fallen nötig.
Chemische Spritzmittel sind problematisch, da auch andere Insekten getroffen werden. Ausserdem sind keine Mittel für diesen Schädling zugelassen. Kommt dazu, dass der Einsatz von Chemie im Umfeld reifer Früchte ohnehin problematisch ist.
Befallene Früchte sollten über den Abfall (nicht Kompost!) entsorgt werden. Durch regelmässiges Ernten vermeiden Sie, dass alte, überreife Früchte hängen bleiben, die möglicherweise befallen sind.
Achtung: Die Kirschessigfliege hat mit der Kirschfliege nichts zu tun. Letztere ist ein schon seit langem bekannter Schädling an Kirschen. Sie kann mit Gelbtafeln behandelt werden, die während kurzer Zeit in die Bäume gehängt werden

Mehr Infos zu Fallen und zur Kirschessigfliege hier.

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