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Eröffnung Giardina 2019

Am Mittwoch eröffnet wiederum die Giardina ihre Tore. Alle Flächen sind vermietet und im Vergleich zur Muba oder Uhrenmesse ist das Interesse an einer Indoor Gartenausstellung mitte März bei Ausstellern und Besuchern ungebrochen. In diesem Jahr ist das Motto Lieblingsplätze im Garten unter der Prämisse Digitalisierung und Klimawandel. An der Medieneröffnung gaben ein paar Exponenten der Branche verschiedene Statements zum aktuellen Stand ab.

Wie zu erwarten, wird die Frage der Digitalisierung kontrovers diskutiert. Die Meinungen und Bedürfnisse gehen sehr weit auseinander. Naturnahe Gärten sind eher technologiefreie Zonen. Rückzugsräume zur Entspannung und Kontemplation benötigen weder App, noch Smartphone oder Tablett. Die Natur ist der Hauptakteur in Interaktion mit der Gärtnerin oder dem Gärtner. Anders sehen das die Leute von the visionaries. Technik kann viel Arbeit übernehmen und die Leute entlasten. Mit Smartplace wird ein Produkt gezeigt, das den Ursprung in der Gebäudetechnik hat. Die Steuerung von Beschattungssystemen, Beleuchtung, Multimedia (Video und Audio), Beschattung, Überwachungskameras und Bewässerung lassen sich zentral von einem Panel aus bedienen. Der Fokus der Entlastung der Gartenarbeit, greift aber viel zu kurz. Der grosse Vorteil der Digitalisierung ist in der Unterstützung des Gestaltungsprozesses mit CAD und 3D-Modellen und die Übernahme der Daten für die Produktion und Realisierung. Der grösste Vorteil bei einem digital gesteuerten Garten-System liegt vermutlich darin, dass sich Ressourcen (Wasser und Elektrizität) gezielt nutzen lassen. Erstaunlich ist, dass eigentlich bereits heute sehr viele Daten vorliegen. Deren Integration in Gesamtprozesse jedoch nur mangelhaft ist.

Bild garten.ch: Verein the visionaries (13 IT Firmen, 3 Garten Firmen)

Joel Kunz, Gartist Bubikon, setzt seinen Hauptfokus auf der Gestaltung der Gärten mit Pflanzen. Im Mittelpunkt stehen alte, bewährte Tricks und Kniffs. Der Raum als solches muss funktionieren. Die Höhenstaffelung sollte, vom Baum, zum Strauch und den Stauden reichen. Im Idealfall blüht das ganze Jahr etwas im Garten. Die Pflanzen geben den Rhythmus vor.

Bild garten.ch: Pflanzenträume

Carlo Vercelli, Geschäftsführer Unternehmerverband Schweizer Gärtner Jardin Suisse gibt einen kurzen Einblick in die Gartenbranche. Mit über 4'200 Betrieben und mit jährlich 100 bis 200 neuen Unternehmen floriert die Grüne Branche. Der Zeitgeist bietet ideale Voraussetzungen dazu. Die Branche hat Antworten auf Klimawandel und Erwärmung von Innenstädten. Begrünung von Dächern und Fassaden sind im Trend. Der Wohnraum expandiert nach draussen und die bis anhin verlassen Orte wie Flachdächer und Hinterhöfe werden belebt. Seit Beginn ist JardinSuisse bei der Giardina mit dabei. Diese bietet der Branche eine optimale Plattform, um die Leistungen der Branche in bestem Licht zu präsentieren. Sie macht Trends sichtbar und entwickelt diese weiter. Die Branche ist stolz auf diese Messe. Im nahen Ausland gibt es nichts Vergleichbares.

Bild garten.ch: JardinSuisse

Peter Richard, Winkler Richard Naturgärten, Wängi ist zum 20. Mal an der Giardina. Gemäss seinem Statement war es zuerst Liebe auf den ersten Blick. Heute ist es das Motto, alte Liebe rostet nicht. Von Anfang an setze Peter Richard auf naturnahe Gärten als Kontrastprogramm zu den durchdesignten hoch technisierten Gartenanlagen. Sein persönlicher Traumgarten ist ein Rückzugsort, mit Vogelgezwitscher, Froschgequake, ein etwas verwunschener Ort. Ein Ort, der einlädt zum Abschalten und sich verweilen.

Bild garten.ch: Winkler Richard

Reinhold Borsch von Borsch Garten- und Landschaftsbau kommt von Düsseldorf nach Zürich. Der Aufwand ist immens. 18 Sattelzüge bringen das Material für die westlich interpretierten Japangärten. Alles muss deklariert und am Zoll angemeldet werden. 30 Kois beleben das Wasser. Das faszinierende an diesen Japangärten ist die Ruhe, die sie ausstrahlen. Da es in Deutschland keine vergleichbare Messe gibt und Bortsch in ganz Europa über 60 Gärten gebaut hat, lohnt sich der Aufwand trotzdem. Das diesjährige Werk ist wiederum gelungen. Ein als Baum gezogener Rhododendron prägt die eine Ecke. Ein grosse bonsaiartiges Formgehölz ragt in die Wasserfläche und eine schirmförmige Kiefer spannt ein Dach über eine um den Baum angelegte Sitzgelegenheit.

Bild garten.ch: Japan Gärten Borsch

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