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Beeren- und Obstneuheiten 2011 für den Hausgarten

Beerensträucher und kleine Obstbäume sind beliebt in Haus- und Kleingärten. Sie bescheren wenig Aufwand und oft gute Ernteerträge. Welche Neuheiten gibts 2011, die Abwechslung und Bereicherung in den Speisezettel bringen? Apfelbeeren, Felsenbirne, Chinesische Dattel, neue Kiwi, Himbeer- und Taybeersorten.

Bild: Felsenbirne (Amelanchier lamarckii) 'Prince William'/Häberli Beeren AG.

 

Die Aronie oder Apfelbeere (A. melanocarpa, A., prunifolia) wird als Wildfruchtgehölz empfohlen, deren kleine, schwarze Beeren entfernt an Äpfelchen erinnern. Die Früchte werden selten roh verzehrt, da sie leicht säuerlich schmecken und nicht gut verdaulich sind. Der frische Saft gilt hingegen als sehr gesund und die Verarbeitung zu Konfitüren und Kompotts wird empfohlen; der kräftige Geschmack gelobt. Als Heilpflanze ist die Aronie seit dem 16. Jahrhundert in Europa bekannt. Bekannte Sorten sind ‚Viking’ mit grossen, schwarzen Früchten, ‚Nero’, mit aromatischen, saftigen Früchten, die sich gut fürs Einkochen eignen.
Die Aronie wird unter anderem auch in Plantagen angebaut, um aus den Früchten natürlichen, roten Lebensmittelfarbstoff zu gewinnen. Dafür werden oft die rotfrüchtigen Sorten wie Aronia arbutifolia ‚Brillant’ angebaut, die sich auch als Ziergehölz gut eignet.

Bild: Früchte der Aronie/Goku122, WikiCommons

Die Aronie wird nicht nur als Fruchtgehölz geschätzt, sondern auch als Ziergehölz. Mit seiner Grösse von 1,5 bis 2 Metern eignet sie sich gut für kleine Gärten. In Skandinavien wird das Gehölz auch gerne in Hecken gepflanzt. Bemerkenswert ist die reiche Blüte im Mai, die an Apfelblüten erinnert und von Insekten sehr geschätzt wird. Zierend ist neben dem Fruchtschmuck aber auch die Herbstfärbung, die auf leicht saurem Boden besonders gut hervorgehoben wird. Die Aronie gedeiht aber auch auf kalkhaltigen und neutralen Böden, mag allerdings keine feuchten Böden.

 
Felsenbirne ist auch ein Fruchtgehölz
 
Vieles, was bei der Aronie erwähnt wurde, gilt auch für die Kupfer-Felsenbirne (Amelanchier lamarckii). Allerdings sind ihre kleinen, schwarzen Früchte in ungekochtem Zustand geniessbar und süss; auch Vögel (Amseln) lieben sie sehr. Die Felsenbirne ist meist bekannter als Ziergehölz und wird oft in Baumform (mehrtriebig) gepflanzt, wächst aber auch als Strauch. Ihre Grösse kann mit den Jahren beträchtlich werden: 4-5 Meter, in Ausnahmefällen bis zu 10 Meter.
Sie ist ein schönes Ziergehölz, das oft in Parkanlagen und Gärten gepflanzt wird. Seine reiche Blüte im April, die Früchte im Sommer und die schöne Herbstfärbung machen die Felsenbirne zu einem attraktiven Gehölz.
 

Bild: Blüten der Felsenbirne (Amelanchier)/GFDL by Kurt Stueber, WikiCommons

Eine gute Sorte der Kupfer-Felsenbirne mit grossen Früchten ist „Ballerina“. Die Früchte wurden früher getrocknet und als Ersatz für Korinthen und Rosinen verwendet. Deshalb wird das Gehölz auf Deutsch auch Rosinen- oder Korinthenstrauch genannt.
Als Fruchtsorte gut geeignet sind kompakt wachsende Sorten wie „Prince William’, die grosse Früchte (Durchmesser von 1,2-1,5 cm) entwickelt; sie wird höchstens 2,5 Meter hoch. Auch die Zwergart (Amelanchier pumila) eignet sich dafür sehr gut; sie hat ausserdem den Vorteil des geringen Wachstums.

Bild: Chinesische Dattel (Ziziphus jujuba) trägt dattelähnliche, süsse Früchte./Häberli Beeren AG.
 
Als Fruchtgehölz neu, ist die Chinesische Dattel mit dem klangvollen lateinischen Namen Ziziphus jujuba. Der Baum oder Strauch kann bis zu 9 Meter hoch werden und ist in milden Lagen ein schönes Ziergehölz. An geschützten Lagen, im Tessin und am Genfersee dürfte es möglich sein, den Baum draussen zu pflanzen (Winterhärtezone 8a). Da er langsam und zu einer zierlichen Form heranwächst, kann er aber auch gut in einen Kübel gedeihen und frostfrei überwintert werden. Früchte werden erst nach ein paar Jahren gebildet. Sie wachsen an den einjährigen Trieben. Sie ähneln sowohl im Aussehen als auch im Geschmack Datteln. In Spanien und Italien werden sie als Wildobst auf Märkten angeboten. Sie werden roh genossen, aber auch zu Schnaps, Marmelade oder Mus verarbeitet.
Die Chinesische Dattel ist am Blattansatz mit langen Dornen (3 cm) besetzt, deshalb ist es von Vorteil bei der Arbeit Handschuhe zu tragen. Wegen der Dornen hat das Gehölz auf Deutsch den Namen Judendorn bekommen.
Im Herbst verfärben sich die gefiederten Blätter in ein leuchtendes Gelb.
 
Neue Beerensorten
 
Als Nachteil empfanden Liebhaber der Taybeere oftmals, dass sie dornenbehaftet ist. Nun gibt es eine neue dornenlose Sorte ‚Buckingham’. Die Taybeere ist eine Kreuzung zwischen der Himbeere und der Brombeere. Sie hat einen kräftigen Wuchs wie die Brombeeren und wird ebenso gepflanzt und aufgebunden. Unter den Kreuzungen zwischen diesen beiden Beeren, gilt sie als die schmackhafteste.
 
 
Bild: Taybeere 'Buckingham' ist stachellos./Häberli Beeren AG.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gelbe Herbsthimbeeren sind nicht neu. Die Sorte 'Alpengold' ist jedoch neu auf dem Markt; sie wurde im Trentino/It gezüchtet und getestet und ist neu bei Beeren- und Obstspezialist Häberli erhältlich und soll anders als andere Herbsthimbeeren, gänzlich stachellos sein.
 

Bild: Actinidia arguta 'Ken's Red'/ Häberli Beeren AG.

Sieht hübsch aus, diese violetten Mini-Kiwis (Actinidia arguta). Die Sorte ‚Ken’s Red’ ist wie andere Sorten Mini-Kiwi sehr robust und winterhart. Sie werden mit der glatten Schale verzehrt und sind gute Winter-Vitaminspender; das Fruchtfleisch ist übrigens von der gleichen Farbe wie die Schale. Das sei sogar noch gesünder, als die eh schon gesunden Kiwis, da sie einen hohen Phenolanteil enthalten.
 
Bezugsquellen für Haeberli Beeren- und Obstgehölze finden Sie auf der Website des Anbieters: www.haeberli-beeren.ch
 
Felsenbirnen und Apfelbeeren sind ab Frühjahr 2011 in verschiedenen Sorten bei Garten Bieri, Münchwilen/TG erhältlich. www.garten-bieri.ch
 
Ziziphus, Felsenbirnen, Obst- und Beerengehölze finden Sie bei Haller Baumschulen in Oftringen.  www.baumschule-haller.ch
 
 
 
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