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Pflanzen und Tiere als Souveniere

Jedes Jahr bringen Touristen tausende von Souvenirs nach Hause und wissen nicht, dass es sich dabei möglicherweise um geschützte Arten handelt. Der gemeinsame Souvenir-Ratgeber von WWF und dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen gibt die richtigen Tipps.
 

Ferienzeit ist Reisezeit. Wer von diesen «schönsten Tagen im Jahr» das falsche Souvenir mit nach Hause bringt, kann damit geschützte Tiere und Pflanzen bedrohen. „Unterliegt das Reiseandenken dem Washingtoner Artenschutzabkommen Cites (siehe Box) und verfügt der Reisende nicht über gültige Aus- und Einfuhrpapiere, kann es zur Beschlagnahmung der Ware und zu einem Strafverfahren kommen“, sagt Mathias Lörtscher, Leiter Artenschutz beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV). Dass es sich dabei nicht nur um Einzelfälle handelt, zeigen die Zahlen des Schweizer Zolls: In den letzten vier Jahren konfiszierte er im Schnitt pro Jahr über 1300 Objekte geschützter Arten, darunter erstaunlicherweise auch immer wieder Produkte aus Elfenbein.
 
Besonders problematisch sind lebende Tiere als Mitbringsel. „Neben dem Drogenhandel, der Geldwäscherei und dem Menschenhandel ist der Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten mit rund 20 Milliarden Dollar pro Jahr das viertgrösste illegale Geschäft“, erklärt Doris Calegari, Artenschutzexpertin beim WWF Schweiz. „Dieser Handel bringt viele wildlebende Tiere und Pflanzen an den Rand des Aussterbens.“
 
Meist kaufen Touristen die heiklen Souvenirs gedankenlos und nicht mit krimineller Absicht. Der Handel mit der Mehrheit der geschützten Arten ist mit Bewilligungen erlaubt, was die nachhaltige Nutzung dieser Arten sicherstellt. Doch Händler auf den Touristenmärkten in den Ferienländern machen Reisende oft nicht auf die Bewilligungspflicht aufmerksam. Damit Touristen wissen, welche Risiken sie beim Souvenir-Einkauf eingehen und welche Produkte sie mit gutem Gewissen mitbringen dürfen, gibt es jetzt den Souvenir-Ratgeber in der WWF-Ratgeber-App, die in Zusammenarbeit mit dem BLV erstellt wurde. Die App kann kostenlos via www.wwf.ch/app bezogen werden.

Was ist Cites?
 
Das «Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen», kurz Cites genannt, listet mehr als 35‘000 Tier- und Pflanzenarten auf, die entweder lebend oder als Produkte international gehandelt werden. Cites hat die Erhaltung und eine nachhaltige Nutzung der Tier- und Pflanzenpopulationen unserer Erde zum Ziel. Inzwischen haben 180 Staaten das multilaterale Abkommen unterzeichnet, als einer der ersten auch die Schweiz. www.cites.org
 

Bild: Thrips Blinderpassagier auf Pflanzensouveniers wikimedia

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