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Wie bekämpfe ich am besten Unkraut in meinem Garten

Bild garten.ch: Unkraut in Gehölzrabatte mit Bodendeckern

Staudenrabatten, Gehölzrabatten und der Gemüsegarten sind beliebte Siedlungsorte für Beikräuter. Die Aktivitäten bezüglich Eindämmung der Unkräuter beginnen bei der Prävention, der möglichst frühen Bekämpfung und enden mit der Radikalkur dem vollständigen Erneuern der Rabatte.

Wie bestimme ich das Unkraut in meinem Garten?

Kenne den Feind tönt etwas kriegerisch. Aber es ist so! Am einfachsten ist die Bekämpfung des Unkrauts, wenn man weiss, was man vor sich hat. Viele Unkräuter, oder Beikräuter sind völlig unproblematisch, Hirtentäschel, Schafgarbe, Wilde Möhre (Rüebli), etc.. Diese lasse ich durchaus mal in einer Staudenrabatte stehen. Sind sie doch für die heimischen Insekten willkommene Nahrungslieferanten. Mit ihrem schwachen Wuchs sind sie keine Bedrohung für die Stauden.

Verfügt man über keine Pflanzenkenntnisse, so lassen sich Unkräuter relativ einfach via Internet bestimmen. Die einfachste Variante führt über Google Bildsuche.

  1. Erstellen Sie mit dem Smartphone ein Bild der Pflanze, Blüte, Blätter, ganze Pflanze
  2. Gehen Sie auf die Suchmaschine von Google in den Bereich Bildsuche https://www.google.ch/imghp
  3. Klicken Sie auf das Fotoapparat-Symbol und laden Sie ihr Bild rauf

Eine weitere Variante sind Pflanzenbestimmungsportale wie

Somit kommen Sie rasch zu den Informationen bezüglich Wuchsform, Ausbreitung und möglichen Bekämpfungsarten.

Wie kann ich mich gegen Unkraut schützen?

Geschlossene Vegetationsdecke
Die Natur ist so beschaffen, dass sie die nackte Erdoberfläche automatisch mit Pflanzen besiedelt. Ohne menschliches Zutun besiedeln Pflanzen automatisch die freien Flächen. Das geschieht über Samen, die bereits im Erdreich schlummern oder über Sameneintrag durch Wind, Insekten, Kot von Vögeln und Mäusen.  Eine geschlossene Vegetationsdecke ist daher die beste Strategie. Dort wo kein Licht und kein Platz ist, wachsen keine Beikräuter oder Unkräuter. Eine geschlossene Pflanzendecke erreicht man am besten mit Pflanzen, die Standort gerecht gepflanzt wurden.

Bild garten.ch: Geschlossene Vegetationsdecke mit Taglilien, Flammenblumen und Geissbart. Es kommt kaum Licht auf die Erde und der Wurzeldruck ist relativ gross.

Mulchschicht
Freie Erdflächen zwischen einzelnen Pflanzen lassen sich mit Rindenmulch abdecken, bis sie überwachsen sind. Allerdings bindet der Abbauprozess der Mulchschicht Nährstoffe. Mit Düngergaben kann man diese Nährstoffeinbusse kompensieren. Zudem sollte die Mulchschicht mindestens 5 - 10cm betragen. Unkräuter die trotzdem keimen und wachsen, lassen sich so einfach auszupfen, da die Wurzeln in der Mulchschicht schlecht Halt finden.

Bild garten.ch: Mulch deckt die kahle Erde ab. Beikräuter haben dadurch wesentlich schlechtere Startbedingungen.

Wann soll ich Unkraut entfernen?

Früh im Jahr Die Regel je früher desto besser ist wohl der wichtigste Tipp. Auf der einen Seite bezieht sich das Früh auf den Jahresbeginn. Je früher im Jahr umso einfacher ist die Unkrautbekämpfung. Bereits im Februar sollten Unkräuter entfernt werden. Sie sind zu dieser Zeit nicht so stark verwurzelt und lassen sich einfach entfernen. Den leeren Platz nehmen dann schnell Stauden, Bodendecker oder Wechselflor ein.
In einem frühen Wachstumsstadium Ein weiterer Aspekt ist, dass Unkräuter möglichst in einem frühen Wachstumsstadium einfach zu entfernen sind. Die Wurzeln reichen dann noch nicht tief in die Erde, sie blühen noch nicht und haben auch noch keine Samen gebildet.

Häufigkeit
Besser sind viele kurze Einsätze, als einmal im Monat mehrere Stunden. In der Regel sieht man nicht alle Unkräuter, wenn man eine Rabatte jätet. Wenn man einmal pro Woche kurz durchgeht ist der Aufwand am kleinsten und man hat eine grössere Chance alle zu erwischen. Fehlt diese Zeit, so sollte man wenigstens die Blütenstände von den Unkräutern entfernen, um eine Versamung zu verhindern.

Bild garten.ch: Klee, Quecke und Löwenzahn in einer Rabatte mit Gehölzen und Bodendeckern.

Nach dem Regen
Auf harten Lehm oder Tonböden kann das Ausgraben von Unkräutern echt mühsam sein. Hier empfiehlt sich jeweils nach dem Regen die Unkräuter auszuzupfen. Der Boden ist dann weich und die Pflanze löst sich einfacher aus der Erde.

Bei grosser Hitze
Eine andere Strategie zur Entfernung des Unkrauts ist der Einsatz einer Pendelhacke oder eines Schabers. Mit diesen Werkzeugen werden die Unkräuter knapp unter der Erdoberfläche abgeschnitten. In der Sonne verdorren die Unkräuter, da durch die abgeschnittenen Wurzeln kein Wasser mehr nachfliessen kann. Am einfachsten erledigt sich diese Arbeit in den frühen Morgenstunden. Es ist dann noch kühler und der Boden ist etwas feucht.

Welches sind die hartnäckigsten Unkräuter?

Alle Pflanzen, die unterirdische Ausläufer bilden, die aus verbleibenden Wurzelstücken in der Erde wieder ausschlagen oder die schwer entfernbare Pfahlwurzeln bilden, sind eher schwierig zu bekämpfen. Dazu gehören:

  • Ackerkratzdistel
  • Baumtropf
  • Braunklee
  • Löwenzahn
  • Quecken
  • Winden

Bild garten.ch: Quecke in einer Staudenrabatte. Ein hoffnugsloses Unterfangen, diese Rabatte unkrautfrei zu halten.

Bei den Pflanzen gilt generell, wenn man Wasser, Licht und Nährstoffe entzieht, gehen sie ein. Für einen Hausgarten ist auch hier die mechanische Entfernung in kurzen Intervallen auf der einen Seite und die Pflanzung einer starken Konkurrenz auf der anderen Seite die beste Strategie. Durch die Entfernung der Blätter ist die Produktion von Nährstoffen für die Pflanze gestört. Der Austrieb kostet wieder Energie. Unterbindet man die Bildung von Blättern wiederum, so verkümmert die Pflanze langsam.

Bild garten.ch: Jede Ritze, die etwas Feuchtigkeit und Erde bietet wird besiedelt.

Wenn alles nichts hilft bei der Bekämpfung des Unkrauts

Eine Strategie ist die komplette Entfernung der Rabatte. Dazu die Humusschicht mit allen Pflanzen abtragen. Anschliessend den neuen Humus einfüllen und neu Bepflanzen. Bei Ackerkratzdisteln und Winden hilft diese Massnahme bedingt. Da diese Wurzeln tiefer gehen. Man hat aber anschliessend für die Bekämpfung die besseren Startbedingungen. Mit der Pflanzung starker konkurrenzfähiger Pflanzen kann der erneute Wuchs abgebremst werden. Eine regelmässige Bekämpfung in kurzen Intervallen überbrückt die ersten Jahre, bis sich eine geschlossene Pflanzendecke gebildet hat.

Bild garten.ch: Als Blumenwiese gedacht, als Brennesselfeld geendet. Nicht das, was man für einen Hausgarten wünscht, auf jeden Fall nicht in diesem Ausmass.

Eine weitere Alternative ist die Umwandlung der Rabatte oder des Gemüsebeets in eine Rasenfläche. Keines der obigen Unkräuter verträgt regelmässigen Rückschnitt und einen dichten Bewuchs durch Rasengräser.

Schlussendlich bleiben noch die Veränderungen der Einstellungen und Werte der Gärtnerin oder des Gärtners. Sprach man früher von Unkrautvertilger und Unkrautvernichtung, so steht heute eher die Beikrautregulierung im Vordergrund. Man erforscht den Habitus der Beikräuter und versucht herauszufinden, wie sie am wirkungsvollsten und umweltschonendsten im Zaum gehalten werden.

Bild garten.ch: Ein Hahnenfuss der sich über Ausläufer in den Beeten verbreitet. Er lässt sich einfach durch ausstechen bekämpfen.

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