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Paradies für kleine Abenteurer: So wird der heimische Garten für Kinder zum Erlebnis

@ congerdesign (CCO-Lizenz) / pixabay.com

Kinder lieben die Natur und die Möglichkeiten, die sie ihnen bietet. Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, kann so viel entdecken und erleben. Um spannende Abenteuer in der Natur zu erleben, ist nicht immer ein grosser Ausflug notwendig.

Auch der heimische Garten kann zu einem wahren Paradies für kleine Naturforscher und Entdecker werden. Die gute Nachricht für Eltern: Es sind keine teuren Spielgeräte notwendig, damit der Garten zum beliebten Ausflugsziel wird. Wenn kindliche Neugier auf die kleinen und grossen Wunder der Natur trifft, ist beste Unterhaltung garantiert.

Wir haben in diesem Artikel ein paar kreative DIY-Anregungen zusammengetragen, die jeden Garten zum Naturschauspiel machen können.

Bild @Skitterphoto (CCO-Lizenz) / pixabay.com: Ein Dach, ein trockener Platz und etwas Privatsphäre schätzen Kinder im Garten.

Ein Rückzugsort für Kinder im Garten als Basis

Die perfekte Basis für kleine Naturforscher ist ein Rückzugsort im Garten. Dafür kommt vom Gebüsch über ein Baumhaus bis zum Spielhaus mit verschiedenen Funktionen alles in Frage. Im Fachhandel gibt es eine grosse Auswahl an Spielhäusern, die auf dem Boden, auf Stelzen oder im Baum aufgebaut werden können. Besonders spannend ist es aber, das Basiscamp im Garten selbst zusammenzuzimmern. Dafür braucht es nur ein paar Grundmaterialien aus dem Baumarkt. Hier sollten Eltern gezielt auf Naturmaterialien setzen, die für den Ausseneinsatz geeignet sind. Holz bietet die meisten Gestaltungsmöglichkeiten und passt sich ausserdem gut in die natürliche Umgebung ein.
Die Grösse des Basiscamps richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten. Auch die Ausstattung kann nach eigenen Wünschen gestaltet werden. Für Naturforscher besonders interessant ist eine Matschküche mit allerhand Zubehör. Damit das Abenteuer bei schlechtem Wetter nicht ins Wasser fällt, sollte der Rückzugsort Regen und Wind fernhalten. Mit einer Picknickdecke, ein paar alten Polstern und LED-Lampen wird es hier so richtig gemütlich.
Mit einem gut ausgestatteten Basiscamp steht dem Abenteuer Garten nichts mehr im Wege.

Ein Hochbeet für kleine Gärtner

Eine der wohl faszinierendsten Aktivitäten, die der eigene Garten zu bieten hat, ist das Pflanzen, Pflegen und Ernten. Kinder lieben es, im Garten zu werkeln, Pflanzen einzusetzen oder Saatgut auszusäen und den kleinen Zöglingen anschliessend beim Wachsen und Gedeihen zuzusehen. Mit einem eigenen Hochbeet können kleine Gärtner verschiedene Blumen und Pflanzen kennenlernen, Verantwortung für ihr eigenes Stück Garten übernehmen und sich an der Blütenpracht und der Ernte erfreuen, die ein Hochbeet mit sich bringt.
Ein Hochbeet ist der ideale Pflanzort für Kinder, weil sie in den leicht erhöhten Aufbauten das Wunder der Natur auf Augenhöhe entdecken können und viele kleine und grosse Naturschauspiele beobachten können, die am Boden vielleicht verborgen geblieben wären.

Das Hochbeet für Kinder ist mit wenigen Materialien selbst gebaut. Die Masse sollten dem Alter und der Körpergrösse der Kinder angepasst werden. Ein guter Richtwert ist eine Höhe von 50 bis 70 cm. Auf einer Länge von 100 bis 150 cm lassen sich allerlei verschiedene Pflanzenarten beherbergen. Damit Kinder das gesamte Beet gut überschauen und selbstständig pflegen können, sollte der Aufbau nicht tiefer als 50 bis 70 cm sein. So reichen auch kleine Kinderarme zum Giessen und Unkraut Zupfen in alle Bereiche des Beetes hinein.

Die Bepflanzung können kleine Gärtner ganz nach ihren eigenen Vorlieben bestimmen. Besonders gut geeignet sind Pflanzen, die vom Samenkorn oder dem Setzling bis zur fertigen Pflanze viele interessante Wachstums- und Entwicklungsstadien durchlaufen. Die meisten Kinder lieben Obst- und Gemüsepflanzen, die nach guter Pflege auch eine schmackhafte Ernte einbringen. Gut geeignet sind Tomaten, Gurke und Zucchini, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Auch Kräuter können eine spannende Ergänzung sein. Sie verströmen einen aromatischen Duft und bieten viele interessante Lernansätze.
Damit die Gartenarbeit Früchte trägt, können Natur- und Gartenführer für Kinder nützliche Informationen vermitteln. Ein spannendes Projekt ist auch die Initiative „Gartenkind“ von Bioterra, die Kinder und Jugendliche in der ganzen Schweiz mit interessanten Themen und Projektarbeiten an das Thema Natur und Garten heranführt. So können schon die Allerkleinsten selbst aktiv werden und ganz nebenbei wertvolle Impulse zu Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein erlernen.

Bild garten.ch: Wiesensalbei und Margriten eignen sich bestens für Blumenwiesen. Sie sind robust und überleben es, wenn Kinder die Wiese betreten und ein paar Blumen pflücken,

Ein Bienenparadies pflanzen

Die Natur schützen und gleichzeitig spannende Erkenntnisse sammeln, das funktioniert im eigenen Garten hervorragend, zum Beispiel, indem mit der richtigen Bepflanzung ein Paradies für einheimische Bienen geschaffen wird. Honigbienen leisten einen wichtigen Beitrag zur biologischen Vielfalt. Mehr als drei Viertel der heimischen Pflanzenarten brauchen Bienen als Bestäuber, um sich von Jahr zu Jahr wieder entwickeln zu können. Umso wichtiger ist es, auch selbst einen Beitrag zum natürlichen Lebensraum der Bienen zu leisten.

Bild @ planet_fox (CCO-Lizenz) / pixabay.com: Auf dem Markt gibt es ein grosses Angebot fertiger Bienenhotels. Ein grosser Spass ist es, ein solches selber herzustellen und zu beobachten, wo Insekten einziehen.
Damit der Garten zum Paradies für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge wird, genügt es schon, statt eines englischen Zierrasens eine üppige Blumenwiese zu pflanzen. Ideal ist eine Mischung aus einjährigen und mehrjährigen Pflanzen, die sowohl frühe als auch späte Blüher enthalten. So finden Bienen, Hummeln und Schmetterlinge ungefähr ab April ein üppiges Festmahl, das sie optimal dabei unterstützt, ihre Arbeit zu tun.
Blühmischungen, die Insekten einen idealen Lebensraum bieten, gibt es bereits fertig zusammengestellt im Gartencenter zu kaufen. Auf einer Gartenfläche von 20 Quadratmetern sollten etwa 150 bis 200 g Saatgut ausgepflanzt werden. Die ideale Ergänzung zur bienenfreundlichen Blumenpracht sind Wasserstellen, an denen Bienen sich geschützt niederlassen können. Gut geeignet sind zum Beispiel flache Teller aus Ton mit einem ausreichend breiten und leicht angerauten Rand. Mehrere Steine, die aus der Wasseroberfläche hinausragen, bieten zusätzliche Lande- und Rastmöglichkeiten bei der Wasserquelle.

Bild garten.ch: Stimmt die Umgebung für die Insekten, Nahrungsangebot und Wasser, dann ist ein Bienenhotel rasch besiedelt. Für Kinder und Erwachsene ist es unterhaltsam dem emsigen Treiben zu zusehen und zu beobachten in welche Nistplätze die Insekten verschwinden und von wo sie wieder auftauchen.
Ein Insektenhotel im Garten bietet den fliegenden Helfern zusätzlichen Schutz und wertvolle Nistplätze. Gut abgelagertes Hartholz, in das ausreichend grosse Löcher gebohrt werden, eignet sich dazu ebenfalls wie ein Stapel Totholz oder Steine mit ausreichenden Abständen. Auch Bündel aus ausgehöhlten Stängeln bieten Insekten Unterschlupf.

Besonders gut geeignet sind Schilf, Holunder, Himbeere, Engelwurz oder Knöterich. Im Gartencenter und bei Naturschutzorganisationen gibt es fertige Insektenhotels zu kaufen, die verschiedene Materialien als Nistplatz für Insekten kombinieren. So lässt sich ein wertvoller Beitrag zum Schutz vieler Arten leisten.
Der Lohn für dieses natürliche Insektenparadies ist neben einer üppigen Farbenpracht und herrlichem Duft im Frühling und Sommer auch ein lebendiges Kommen und Gehen verschiedenster Insekten und Schmetterlinge, die das Herz kleiner Naturforscher höherschlagen lassen.

Mit allen Sinnen erleben: Der Barfusspfad im Garten

Ein Barfusspfad ist immer wieder ein besonders Erlebnis. Er vermittelt taktile Reize über die empfindlichen Fusssohlen und wird so zu einer echten Sinneserfahrung. Barfusspfade gibt es auf vielen Wanderstrecken zu entdecken. Es ist aber auch möglich, das spannende Tasterlebnis im eigenen Garten anzulegen.
Über mehrere Stationen werden unterschiedliche Materialien verteilt, die den Füssen möglichst abwechslungsreiche Reize bieten. Diese Materialien sind besonders gut geeignet:

  • Gras
  • Steinchen und Kiesel in verschiedenen Grössen
  • Rindenmulch
  • Hackschnitzel
  • Korken
  • Sand aus dem Sandkasten
  • Tannenzapfen, Rindenstückchen oder Reisig

Wenn der Platz ausreicht, kann auch ein Wechsel zwischen trockenen und nassen Untergründen interessante Reize bieten. Wichtig ist, dass an keiner Station des Barfusspfades Verletzungsgefahr besteht.

Bild @ congerdesign (CCO-Lizenz) / pixabay.com: Kleine Gefässe und kleine Werkzeuge für Kinder motivieren die Kinder mit ihrem eigenen Werkzeug anzupacken.

Die Kraft von Wind und Wasser entdecken

Faszinierende Einblicke in die Kräfte der Natur erhalten kleine Forscher auch durch Wind- und Wasserräder. Sie können auf freien Flächen, am Gartenteich oder an anderen Stellen aufgestellt werden, an denen Wind und Wasser ihre Kräfte entfalten können.

Verschiedene fertige Modelle sind im Handel erhältlich. Es kann aber auch grossen Spass machen, ein Wind- oder Wasserrad selbst zu bauen und zu erleben, welche Antriebskraft die Elemente haben können. Mit der richtigen Konstruktion ist es sogar möglich, aus der Wind- oder Wasserkraft im kleinen Rahmen selbst Strom zu erzeugen. So wird der heimische Garten zum spannenden Naturforscherprojekt, bei dem Kinder viel über erneuerbare Energien und ein nachhaltiges Leben lernen können.

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