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Kleine Wasserlinsen mit grossem Potential

Unscheinbar klein, jedoch meist in grossen Mengen finden sich beinahe weltweit Wasserlinsen (Lemna sp.) in nährstoffreichen Gewässern. Ihnen wird eine grosse Zukunft vorausgesagt: als Nahrung für Mensch und auch als Energiepflanze. Ihr Vorteil: Sie vermehren sich schnell, wachsen in vielen Gewässern zu fast jeder Jahreszeit und sind einfach zu ernten.

(Bilder: Christian Fischer / Anrissbild: Lemna minor, Kleine Wasserlinse; Artikelbild: Lemna gibba, Bucklige Wasserlinse)

Als Futter für vielerlei Tiere sind Wasserlinsen bereits bekannt. So ist die "Entengrütze" nicht nur für Wasservögel, sondern auch für Fische und Schildkröten eine proteinreiche Nahrung. Von den insgesamt 37 Arten eignen sich einige auch als Nahrung für den Menschen, meint Dr. Klaus Appenroth von der Universität Jena und Vorsitzender des International Committee on Duckweed Research and Application. Wasserlinsen als neue Nutzpflanzen bieten Potential, meint der Fachmann, weil sie als die am schnellsten wachsenden Blütenpflanzen weltweit bekannt sind. Diese schnelle Vermehrung ist möglich, weil die Wasserlinsen sich vegetativ und nicht generativ (=geschlechtlich) vermehren.

Die Biomasse ist ausserdem einfach zu ernten und gedeiht ausgezeichnet in überdüngten Gewässern. Bereits heute dienen Wasserlinsen als Tierfutter. Einige Arten sind auch für den Menschen essbar. Voraussetzung ist allerdings, dass die Gewässer, aus denen sie stammen, sauber sind. Interessant könnten Wasserlinsen in einigen Schwellenländern sein, in denen in den letzten Jahren die Preise für Lebensmittel massiv gestiegen sind. Für diese Verteuerung ist unter anderem der Anbau von Energiepflanzen verantwortlich (z.B. Mais). Aber auch als Energiepflanzen hätten die Wasserlinsen grosses Potential, meint Appenroth, denn manche Arten lagern unter gewissen Bedingungen Stärke an und könnten für die Produktion von Bio-Ethanol verwendet werden. Auch der Einsatz in Biogasanlagen ist denkbar.

Ein weiterer Vorteil der Wasserlinsen besteht darin, dass sie praktisch während des ganzen Jahres kultiviert werden können.

(Quelle: idw)

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