In seiner beliebten Serie von Publikationen hat der Schweizerische Heimatschutz ein neues Bändchen herausgegeben: Die schönsten Bauten 1960-75. Das dürfte zumindest einige Leserinnen und Leser überraschen, denn darin finden sich Gebäude, die manche wohl gemeinhin als eher hässlich taxieren würden.
In den bisherigen Publikationen wurden die schönsten Bäder, die schönsten Hotels, die schönsten Cafés und Spaziergänge der Schweiz vorgestellt - ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die neuste Publikation heisst schlicht "Die schönsten Bauten 1960-75". Das mag überraschen, finden sich darin doch Bauten, die wohl nicht gemeinhin als schön bezeichnet werden. Darunter grosse öffentliche Bauten wie das Bureau International du Travail (ILO) in Genf, ein Bau mit Hotel und Ferienwohnungen, "Les Mischabels, in Crans Montana, die Wohnüberbauung Telli in Aarau oder die Autobahn A2 zwischen Airolo und Chiasso. Es werden Kirchen, Schulhäuser, Bäder, Theater, Museen und Viadukte aus allen Landesteilen gezeigt, die während dieser Bauepoche entstanden sind.
Diese modernen Zeitzeugen passen auf den zweiten Blick bestens in die Publikationsreihe des Schweizer Heimatschutzes. Der Beginn der Epoche war geprägt durch die Aufbruchstimmung einer jüngeren Architektengeneration, die ausgelöst wurde mit dem Kongress der CIAM (Congrès internationaux d'architecture moderne) in Otterlo/NL. Die Auswahl der Gebäude schärft den Blick für spannende Moderne Bauten. Bei vielen Laien besteht die Tendenz alles Moderne als schlechte Architektur abzutun. Alt gleich gut, neu gleich schlecht ist. Dieses Denken möchte die Publikation wohl auch etwas korrigieren und den Blick für gute Bauten der Moderne schärfen.
Erhältlich ist die zweisprachige Publikation (D/F) für CHF 16.- (Mitglieder Heimatschutz CHF 8.-) auf www.heimatschutz.ch
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