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Lehrlinge bauen Zürichs erste Naschwand

Spalierobstbäume begrünen neu die Betonwand an der Neufrankengasse

Das Tiefbauamt und Grün Stadt Zürich bepflanzten eine von der SBB im Rahmen der Durchmesserlinie erstellte Wand mit Rankpflanzen, Reben und verschiedenen Spalierobstbäumen. Dies entspricht dem Bestreben von Stadtrat Filippo Leutenegger für mehr Grün in der Innenstadt, insbesondere auch Vertikalgrün.

Nach dem Bau der Rampe Ost der Kohlendreieckbrücke der Durchmesserlinie verblieb eine von den SBB nicht mehr benötigte Restfläche, die der Stadt Zürich bis auf Weiteres unentgeltlich zur Verfügung steht. Dies nutzte das Tiefbauamt, um den unübersichtlichen Abschnitt der Neufrankengasse zu verbreitern und mit einem Fuss- und Radweg auszustatten, der in Gegenrichtung befahren werden kann. Dabei nutzte Grün Stadt Zürich wiederum die Gelegenheit, den Streifen am Fuss der Mauer nicht zu versiegeln, sondern zusammen mit der fünf Meter hohen Wand zu begrünen. Neben dem Weg liegt, knapp unter der Erdoberfläche, eine Gasleitung. Das Tiefbauamt schützte die Gasleitung entlang der Mauer mit Winkelelementen, die gleichzeitig als Pflanztröge dienen.

Bild: Grün Stadt Zürich

Durchdachtes Grün statt einfältiges Grau

Das in den Trögen gepflanzte Spalier aus Hochstamm-Obstbäumen, Reben und Kletterrosen soll dabei nicht nur optisch Früchte tragen. Voraussichtlich bereits 2019 wird die Quartierbevölkerung erste Äpfel, Birnen, Aprikosen, Nektarinen, Zwetschgen und Trauben ernten oder im Vorbeigehen naschen können. Die Kriterien für die Auswahl der Obstsorten richteten sich nach der Beliebtheit der Früchte und der Pflege ohne Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Zwischen den Bäumen wachsen verschiedene Strauch- und Kletterrosen. Der Lavendel zwischen den Rosenstöcken hält Blattläuse fern.

Ein Lehrbeispiel

Die Massnahmen von Grün Stadt Zürich entsprechen dem Bestreben von Stadtrat Filippo Leutenegger nach mehr Obstbäumen und Vertikalgrün in der Stadt und nach mehr Früchten, die von der Bevölkerung geerntet werden können. Die «Naschwand» an der Neufrankengasse setzt diese Vorgabe um. Sie wurde von einem Lernenden Zeichner Landschaftsarchitektur konzipiert und von Lernenden Gärtnern von Grün Stadt Zürich bepflanzt, die auch für die weitere Pflege sowie den Obstbaum- und Rosenschnitt verantwortlich sein werden. Nicht nur sie sollen dabei lernen. Auch Grün Stadt Zürich möchte mit diesem Experiment Erfahrungen sammeln, wie die Pflanzen an einem solchen Ort bestehen, welchen Pflegeaufwand es mit sich bringt und vor allem, wie die Begrünung bei der Quartierbevölkerung ankommt. Stadtrat Filippo Leutenegger zog anlässlich der Bepflanzung, bei der er gleich selbst Hand anlegte, bereits ein erstes persönliches Fazit: «Für mich ist das ein Beispiel für ein vorbildliches Zusammenspiel der Akteure. Es entstand eine kreative Lösung zur Begrünung dieser Restfläche, die zudem noch einen kleinen Betrag zur Verbesserung des Stadtklimas leistet.»
 

Bild Grün Stadt Zürich: Stadtrat Filippo Leutenegger packt beim Pflanzen eines Aprikosenbäumchens mit an.

Die gesamten Arbeiten (Winkelelemente, Rankgerüst) erfolgten im Rahmen des Strassenprojekts des Tiefbauamts, das auch für die Pflanzenbeschaffung aufkam. Die Anschaffungskosten für die insgesamt 345 Pflanzen betrugen 15 000 Franken.
 

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