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Newsletter garten.ch - Juni 2009

GinsengAktuell:
Ginseng aus dem Emmental

In Zeiten, in denen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit durch Stress und kühl-nasses Wetter langsam abnimmt, liegt der Gedanke an Ginseng nahe. Seit Jahrtausenden ist die Wurzel in China als „Kraut der ewigen Jugend“ bekannt. Heute wird sie als Wundermittel für fast alles angepriesen. Tatsache ist, dass es sich bei Ginseng um eine wissenschaftlich ausgezeichnet erforschte Heilpflanze handelt, deren adaptogene Wirkung (Anpassung des Körpers an veränderte Umweltbedingungen) erwiesen ist.

Die Herkunft der Wurzel ist vielfach unbekannt und die Art der Produktion ebenfalls: stammt sie aus Nordamerika, aus Asien? Wurde sie konventionell oder biologisch angebaut? Seit einigen Jahren ist Ginseng aus dem Emmental erhältlich, den die Familie Schindler im Nebenerwerb anbaut. Der Weg zur Ginseng-Wurzel war lang und es ist keine schnelle Kultur, die grosses Einkommen beschert. Für ihr Wagnis ist die Familie Schindler geehrt worden mit dem Innovationspreis der Region Trachselwald.

Hauptberuflich betreiben die Schindlers Milchwirtschaft auf 14 Hektaren Land in der Nähe von Affoltern im Emmental/BE. Ein Onkel aus Amerika hat sie auf den Ginseng gebracht. Die klimatischen Bedingungen seiner Wahlheimat Wisconsin sind ähnlich wie im Emmental und da dort erfolgreich Ginseng angebaut wird, dachte er, dies müsse auch hierzulande möglich sein. Als richtiger Familienbetrieb kümmert sich Schwester (Apothekerin) und Schwager (Informatiker) um den medizinischen und marketingtechnischen Aspekt, während die Schindlers sich mit dem Anbau befassten.

Ginseng (Panax ginseng) ist eine Schatten-Staude, die drei bis vier Jahre wachsen muss, bis ihre Wurzeln geerntet werden können. Sie wird 50 Zentimeter hoch, produziert feine, weisse Blüten und später leuchtend rote Beeren. Die Samen müssen vor dem Aussäen stratifiziert werden, bevor sie keimen.
Ein chinesischer Sinnspruch besagt, dass Ginseng jeden Tag die Schritte des Bauern hören möchte. Es handelt sich also um eine anspruchsvolle Kultur. Aufwändig ist auch die Schattenhalle, die im Frühjahr jeweils neu eingerichtet werden muss. Die grosse Fläche, die bedeckt wird, ist anfällig auf Windböen und so müssen die teuren Schattentücher immer wieder ausgebessert oder ersetzt werden.
Die Familie Schindler bietet neben Produkten, die sie auf ihrem Hofladen verkauft (Ginseng-Tee, Ginseng-Wurzeln, Ginseng-Likör) auch Führungen an (mit und ohne Zvieri) und verkauft Samen und Pflanzen.
http://www.panax.ch


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«Blumenträume 2010»

BlumenkalenderBlumenkalender AprilBlumenkalender September

Faszinierender Blumenkalender – nie verblühende Farbtherapie fürs ganze Gartenjahr.
Blüten strahlen sehr viel positive Energie aus. Wer sie von nahem betrachtet, entdeckt ausserdem einen unendlichen Farben- und Formenreichtum. Doch leider sind die zarten, faszinierenden Geschöpfe sehr vergänglich und halten oft nur für Stunden. Reto Rohner macht durch seine brillanten Blütengesichter, die er in unverkennbarem Design auf jedem Kalenderblatt zu kleinen Kunstwerken inszeniert, indes Monat für Monat ein nie verblühendes Erlebnis.

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Digital:
Reisen ohne zu packen

Pennisetum japonicum

Bild: Pennisetum japonicum (Wegner)
 
Manchmal sind virtuelle Reisen reines Vergnügen. Zum Beispiel auf der Site von Gabi und Jochen Wegner. Ich begab mich ein paar Minuten auf Pflanzen-Entdeckungsreise ins Kuju-Hochgebirge, habe mir die Vegetation Japans angeschaut und endlich einen Japanischen Staudenknöterich am Wildstandort entdeckt. Schnell noch nach Südafrika, um mir die Proteas und Ericas im Fynbos anzusehen, bevor ich wieder im feucht-kühlen Hier und Jetzt von Zürich gelandet bin.
http://www.wildstaudenzauber.de

Tipp: Von Dia zu Digital

Haben Sie einen Kasten voller Dias von unvergessslichen Gartenreisen oder einmaligen Pflanzenexpeditionen? Möchten Sie die Dias schon lange gerne in digitale Daten verwandeln und für Vorträge nutzen? Einen nützlichen kleinen Ratgeber hat die Hardy Plant Society (auf Englisch) publiziert, der erklärt, wie Dias in digitale Daten verwandelt werden können.
http://www.hardyplantsociety.org.uk/publications/digital.htm

Lesen:
Gärtnern ohne dreckige Hände?

Die Sofagärtnerin machts vor: Setzen Sie sich mit einem grossen Stapel Bücher in einen bequemen Sessel. Auf dem Stapel Bücher über Gärten, Gärtnerinnen, Pflanzen; Sachbücher, Krimis, Kinderbücher; antiquarische und druckfrische... Sie wissen nicht, was lesen? Ein Fundus an Raritäten und Antiquitäten finden Sie auf http://sofagaertnerin.blogspot.com/

Bücher:
Pflanzensammler und ihre Leidenschaft

34 Portraits, Tipps, Adressen
Helga Panten
Eigenverlag, Bonn, 2009; 192 S., Farbfotos,
ISBN 978 3 88579 145 4
Euro 29.90

Pflanzen sammeln ist eine Leidenschaft, die sowohl Profis als auch Amateure befallen kann. Ich habe einige kennen gelernt und seit der Lektüre dieses Buches kenne ich noch ein paar mehr. Die Autorin Helga Panten hat Pflanzen-Sammlerinnen und –sammler in Deutschland besucht und ist dem Ursprung ihrer Leidenschaften nachgegangen. Daraus sind interessante Portraits entstanden, die uns die Menschen, aber auch die Pflanzen näher bringen. Dass man leidenschaftlich Schneeglöckchen, Farne, Efeu, Hosta und Phalaenopsis sammeln kann, war mir bekannt. Dass es aber auch Kiwi, Quitten und fleischfressende Pflanzen sein können... Zu jedem der Portraits sind Tipps zu den Pflanzen angefügt, Adressen der Portraitierten und Vereine, welche neue Sammelnde gerne in ihren Kreis aufnehmen. Es ist ein Fundus für Reisende in Sachen Pflanzen und Gärten und natürlich auch für (angehende) Sammlerinnen.

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