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Trüffelernte nimmt im Süden ab - und im Norden?

Weshalb die Trüffelernte in den Mittelmeerländern (Frankreich, Italien, Spanien) in den letzten Jahren stets kleiner wurde, war bisher nicht bekannt. Nun hat ein internationales Forscherteam unter Leitung der Eidg. Forschungsanstalt WSL die zunehmende Sommertrockenheit als Ursache erkannt.
Bild: Matthias Kabel

Seit den 70er Jahren wurde das Sommerklima der drei wichtigsten Trüffelregionen - Aragonien/E, Périgord/F, Piemont, Umbrien/It - untersucht, um die Ursachen der schwindenden Trüffelernte herauszufinden. Der Zusammenhang zwischen den klimatischen Veränderungen wie Sommertrockenheit und der Trüffelernte konnte dabei klar festgestellt werden. Beeinflusst wird das Trüffelwachstum auch vom Wuchs der Wirtsbäume. Bei mässigem Sommer-Niederschlag wachsen die Eichen gut, und es ist mit einer hohen Ernte zu rechnen. In trockenen, heissen Sommermonaten wachsen die Bäume jedoch kaum, so dass nur kleine Trüffelmengen geerntet werden.
Die geringeren Erntemengen haben in den letzten Jahren zu rekordhohen Preisen geführt. Ein Kilo des begehrten Périgord-Trüffels (Tuber melanosporum) kostet ca. 2000 Euro.

Die Forschenden der WSL schliessen nicht aus, dass sich der Périgord-Trüffel in Zukunft auch nördlich der Alpen ausbreiten könnte. In den letzten Jahren sind häufiger und grössere Mengen des heimischen Burgunder-Trüffels (T. aestivum) in der Schweiz und in Süddeutschland gefunden worden. Offensichtlich fühlt sich diese Art mit zunehmenden Temperaturen wohler und ist auf dem Vormarsch.

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