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Kochen statt jäten: Frühjahrs-Unkräuter für die Pfanne

Sie beginnen zeitig im Frühjahr zu wachsen, die Unkräuter. Was tun damit? Statt zu jäten, das Kraut aufessen. Manche schmecken wirklich gut.

Bild: Giersch ist eine hübsche Pflanze. Seine jungen Blätter schmecken gut in Salat oder Risotto.

Nun spriessen sie wieder, die kleinen unerwünschten Pflänzchen. Manche nennen sie Unkraut, andere Beikraut. Wildkräuter sind es auf jeden Fall. Für einmal sollen sie als vollwertige Kräuter behandelt werden – und auf dem Teller landen.

Bild: Gebleichter Löwenzahn ist in Frankreich beliebt./MiGo

 
Die jungen, grünen Horste des Löwenzahns (Taraxacum officinale) sind bekannt und beliebt in Salaten. Im Frühjahr ist der Löwenzahn auch auf den Märkten erhältlich. Achten Sie beim Pflücken darauf, dass Sie von ungedüngten Wiesen ernten.
 
 
 
 
 
 
Bild: So viel Giersch! Die Ernte sollte in jungem Stadium vor der Blüte erfolgen./Caronna
 
Ein hartnäckiges Kraut ist der mehrjährige Giersch (Aegopodium podagraria), der sich langsam aus dem Boden streckt. Dabei ist der Giersch vielseitig verwendbar in der Küche. Obwohl beim Ernten nicht gerade verführerisch duftet – nach kräftigem Blattgrün - ist er als Beigabe im Salat schmackhaft. Spinat und Giersch gemischt ergeben einen erfrischenden Frühlings-Gemüseteller. Ebenso gut schmeckt er in Suppe oder Risotto. In all diesen Gerichten habe ich das Wildkraut schon versucht. Vorstellbar wäre auch eine Verwendung in einer Quiche.
 

Bild: Ähnlich wie Brunnenkresse schmeckt die
Bitterkresse./Leo Michels
 
Bitterkresse (Cardamine amara) oder besser seine Samen sind oft Beigabe in gekauften Pflanzen – unabsichtlich. Das Kräutlein wächst schnell, früh im Jahr und versamt sich bald nach der Blüte, indem es die Samen herumspickt. Deshalb wird es in der Umgangssprache auch Springkraut genannt. Diese Bitterkresse eignet sich vorzüglich als Salatbeigabe. Vom Geschmack her erinnert sie an Brunnenkresse.
 
 
 
 
Bild: Es gibt auch ganz rote Formen der Melde, die noch dekorativer wirken./Amada 44
 
 
Die Melde (Atriplex hortensis) als Wildkraut zu bezeichnen, ist sicherlich nicht korrekt. Oft wird sie im Garten ausgesät. Wer es verpasst, die Blütenstände rechtzeitig zu schneiden, dem bleiben die Sämlinge noch Jahre später erhalten. Die Melde kann Salat beigemischt werden oder als Zutat für eine Quiche verwendet werden.
 
 
 
Bild: Die Pflanzen sollten möglichst jung sein bei der Ernte, jünger als auf dem Bild./Hydro
 
 
Brennesseln (Urtica dioica) sind im Frühjahr fein und zart. Es lohnt sich, die zarten Spitzen zu pflücken. Doch bereits diese Jungnesseln brennen, deshalb beim Pflücken Handschuhe tragen.
Am liebsten mag ich die Suppe davon: Das ist ein würziges Kärutersüppchen. Die zarten Blättchen können auch als Spinat genossen oder dem Salat untergemischt werden. Ich habe sie allerdings noch nie ungekocht probiert.
 
 

 
Damit der Salat etwas bunter wird, werden ein paar Blümchen zugefügt. Schlüsselblumen, Veilchen, Gänseblümchen, Vergissmeinnicht sind typische Frühlingsfindlinge, die sich dafür eignen.
 
 
Bild: Ein paar Blüten von Schlüsselblumen als Farbtupfer?/Bernd H.
 
En Guete – guten Appetit!
 
 
 
 
 
Was halten Sie davon, Unkräuter oder Wildkräuter in der Küche zu verwenden? Wir möchten gerne Ihre Meinung erfahren. Hier gehts zu unserer Umfrage.
 
 
 
Noch ein Tipp: Essen Sie nicht, was Sie nicht kennen. Finden Sie heraus, ob die Pflanze essbar ist - und nicht etwa giftig.
Ein gutes Nachschlagewerk ist die „Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen“ von Steffen Guido Fleischhauer. In diesem Buch werden1500 Pflanzen Mitteleuropas vorgestelt mit 400 Farbfotos. Den Portraits sind Hinweise auf die Verwendung einzelner Pflanzenteile beigefügt (AT Verlag, ISBN 3-85502-889-3).
 
 
 
 
 
 
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