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garten.ch - Newsletter 12/08

Editorial

Im Dezember stehen im Garten nur wenige praktische Arbeiten an. Mit dem Schneiden von Gehölzen kann noch zugewartet werden. So suchen wir nach anderen Tätigkeiten. Das Blättern in Bücher mit Bildern üppiger Gärten verleitet uns. Traumgärten entstehen in unseren Köpfen.
Wenn sich dann ein Bild im Kopf festgesetzt hat, geht es an die Umsetzung. Da hilft ein Stapel von Katalogen aus Gärtnereien, von Samen- und Zwiebelimporteuren. Lange Listen werden erstellt, verworfen, neu zusammen gestellt und letztendlich gekürzt.
Traumgärten werden schon bald einmal reduziert auf Traumbeete. Wer ein beschränktes Zeit- und Geldbudget zur Verfügung hat, nimmt sich besser nur einzelne Bereiche vor.
Ein Garten ist nie definitiv ‚fertig’ gepflanzt oder gestaltet. Es gibt immer etwas, das geändert oder umgepflanzt werden soll. Ein besonderes Gehölz, neue Staudenzüchtungen, exklusive Zwiebeln und Sommerflor aus England? Etwas davon darf es jedes Jahr sein. Gärtnerisch unbedarfte Menschen stehen diesem Treiben oft unverständig gegenüber. Man solle nicht versuchen, sie zu überzeugen. Erst wenn sie selbst vom Virus des Gärtnerns infiziert sind, werden sie verstehen. Bis dahin lasse man sie getrost im Liegestuhl ruhen.

Doch vorerst geniessen wir den Winter, die Zeit des Sammelns von Ideen, der Planung und der Vorfreude. Vielleicht hilft Ihnen das eine oder andere der vorgestellten Bücher dabei.

Elisabeth Jacob

Bücher über Pflanzen und Gärten

Cordula Hamann: Gärtnerinnen. Von der Leidenschaft mit Pflanzen zu gestalten.
DVA, München
ISBN 3-421-03675-6

Die Autorin Cordula Hamann hat Gärtnerinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz besucht und portraitiert sie in einem reich bebilderten Fotoband. So unterschiedlich die Frauen, so unterschiedlich präsentieren sich die Gärten. Da werden Gärten von Profis wie Christine Orell, Landschaftsarchitektin, Hella Brumme vom Rosarium in Sangershausen, die Gärtnerei-Besitzerinnen Anja Maubach und Aglaja von Rumohr gezeigt. Daneben interessieren die Gärten von Liebhaberinnen, die sich seit Jahrzehnten mit dem Thema Garten befassen und viel Zeit, Arbeit und Liebe in ihre Pflanzenparadiese gesteckt haben. Da ist der liebevoll gestaltete Garten von Gertrud Bölsterli in Windisch, der 1999 mit dem Schulthess-Preis des Schweizerischen Heimatschutzes ausgezeichnet wurde. Erstaunlich auch, dass ein Sammlergarten, wie derjenige von Elfriede Lungenschmied gestaltet wirkt und das intensive Sammeln (von Funkien) nicht auf den ersten Blick erkennbar ist. Reduziert in der Pflanzengestaltung, dafür mit klaren Akzenten, hebt sich der Architekturgarten am Zürichsee von Regula Schuster ab.

www.randomhouse.de

Beat A. Wartmann: Die Orchideen der Schweiz. Ein Feldführer
Haupt Verlag, Bern
2. überarb. Auflage
246 S., 249 farbige Abbildungen, 74 Karten, 18 Grafiken
Klappbroschur
€ 24.90 / CHF 39.--
ISBN 978-3-258-07322-4

Geeignet für wandernde Pflanzenfreunde passt der Orchideenführer von seiner Grösse und seinem Gewicht her in jeden Rucksack. Sämtliche 73 in der Schweiz heimischen Orchideenarten sind systematisch geordnet und portraitiert. Die Portraits sind auf zwei Seiten dargestellt mit einer Verbreitungskarte und mehreren Farbfotos. Daneben erfährt die pflanzeninteressierte Leserin, Wissenswertes über die Biologie, die Lebensräume und Systematik der Orchideen. Gut zwanzig Wandervorschläge, die zwischen Mai und Juli empfohlen werden, ergänzen den botanischen Teil. Dieser Führer zu den Orchideen lässt uns etwas ungeduldig werden, dauert es doch noch gut ein halbes Jahr, bis sie blühen. Doch wenn wir sie vorerst auf Papier kennen lernen, sind sie uns bis dann wohlbekannt und wir werden sie sicher nicht übersehen.

www.haupt.ch

Keith Wiley: Faszination schattige Gärten
Delius Klasing Verlag, Bielefeld
176 S., 177 Farbfotos
gebunden mit Schutzumschlag
€ 29.90 / CHF 52.20
ISBN 978-3-7688-2419-4

Für manche Gärtner ist Schatten grundsätzlich problematisch. Aus dieser Haltung heraus kreiern sie langweilige Schattengärten, mit Pflanzen, die garantiert ‚funktionieren’. All diesen Gärtnern möchte man dringend das Buch ‚Faszination schattige Gärten’ empfehlen, ein äusserst inspirierendes Werk mit wunderbaren Fotos zahlreicher Schattengärten. Meist stehen sie in England oder Nordamerika, sind pflanzenreich, gelegentlich architektonisch reduziert, aber immer ästhetisch. Inhaltlich deckt der Autor das Thema Schatten umfassend ab, vom Schatten im Wald, von ländlichen und städtischen Gärten bis zur Vertikale und archtektonischen Elementen. Die Pflanzenwahl und die Gestaltung bilden zentrale Elemente, wobei immer auch auf Beispiele in der Natur verwiesen wird. Wertvolle Tipps kommen vom Autor, wobei man sich bewusst sein muss, dass sie für die klimatischen Verhältnisse in England gelten. Wieviel Arbeit in den Unterhalt eines schön gestalteten Schattengartens gesteckt werden muss, wird hingegen nicht erwähnt. Dies darf bei all den schönen Bildern nicht unterschätzt werden. Allerdings sollte man sich nicht davon abhalten lassen, trotzdem pflanzenreiche, spannende Schattengärten zu schaffen.

www.delius-klasing.de

Pedro Galliker: Abenteuer Mikrowelt. Exkursionen in die geheimnisvolle Welt der Kleinstlebewesen.
Haupt Verlag, Bern
176 Seiten, 250 farb. Abb., mit DVD
geb. € 34.90 / CHF 58.--
ISBN 978-3-258-07234-0

Dies ist im besten Sinne ein lehrreiches Buch. Das ist keine Warnung, sondern eine Empfehlung für all jene, die gerne Neues entdecken. Zum Beispiel Lebewesen, die für das blosse Auge unsichtbar sind und doch eine wichtige Rolle spielen im Boden oder im Wasser. Wer kennt das Grüne Trompetentier, die Kleine Mondalge, den Schraubigen Herzflagellanten oder das Bärentier? Sie werden in diesem Buch vorgestellt, ihre Lebensweise beschrieben und ihre Gestalt kann in mehrfach vergrösserten Farbaufnahmen bewundert werden. Es werden aber auch erstaunliche Fragen aufgeworfen, wie jene nach der Ähnlichkeit von Mikroorganismen und dem Menschen. Oder welche Strategien sie entwickeln, um extreme Dürre, Hitze oder Kälte überstehen zu können. Das Buch gibt ausserdem Anregung zu eigenem Forschen mit selbst gebautem Leeuwenhoek-Mikroskop oder zum Basteln von überdimensionierten Mikroorganismen aus Kunststoffabfällen. Ergänzend zum Buch ist eine DVD beigelegt mit Videoclips und Filmen über Mikroorganismen.

Für kleine und grosse Entdeckerinnen ein tolles Buch.

www.haupt.ch

Garten und Parkanlagen: Botanischer Garten Bern

Bis vor kurzem war die Zukunft des Botanischen Gartens ungewiss, weil der Kanton die Institution nicht weiter unterstützen wollte. Inzwischen ist die Zukunft gesichert und der Garten kann seine zahlreichen Aufgaben mitten in der Stadt weiter führen. Forschung, Bildung, Arten- und Umweltschutz sind heute die wichtigsten Aufgaben des Botanischen Gartens.

Für die Anwohnerinnen und Anwohner ist das zentral gelegene Gelände eine häufig genutzte Parkanlage. Die vielseitigen Themengärten ziehen ein unterschiedlich interessiertes Publikum an und die wechselnden Ausstellungen verführen zu mehrmaligen Besuchen. Der Garten ist täglich geöffnet, zurzeit von 8 bis 17 Uhr.

In der kalten Jahreszeit sind die verschiedenen Schauhäuser mit tropischen Pflanzen, Sukkulenten und Farnen besonders attraktiv. Ein Rundgang durch den Baumgarten mit seinem alten Baumbestand, der teilweise aus der Gründungszeit (1859) stammt, ist im Winter empfehlenswert.

Wer sich nicht aus dem Haus wagt, kann den Botanischen Garten auf www.boga.unibe.ch besuchen. Ein Besuch lohnt sich auch virtuell. Schöne Farbaufnahmen locken, die teilweise auch als Postkarten erhältlich sind.

Ein Teil der Pflanzensammlung ist in Form von Geschichten und Hintergründen als Buch erschienen. In Erdbeerbaum & Zaubernuss erfährt die pflanzeninteressierte Leserin Wissenswertes und Erstaunliches über die Welwitschia und ihre Verwandten aus der Schweiz oder das Hexenkraut, das den Liebenden ewiges Glück bescheren soll (Mistel).

Herausgegeben wurde das Buch von den Botanikern des Vereins Aquilegia, von Beat Fischer, Thomas Mathis und Adrian Möhl. Erschienen ist es im Haupt Verlag. www.haupt.ch

Weitere Buchangebote in unserem Shop: shop.garten.ch/buecher ...

Blogbeiträge vom November auf garten.ch


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