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Laub im Garten – Wertstoff oder Übel?

Nach dem sehr trockenen und heissen Sommer verabschieden sich die Bäume etwas früher als sonst von ihren Blättern. Damit beginnt eine wunderbare Farbenpracht. Laubhaufen für Kinder sind attraktive Anziehungspunkte im Garten. Aber auch Erwachsene haben Spass durch Laub zu schlendern.

Aus der Sicht der Gärtnerin oder des Hauswarts ist das Verhältnis zu Laub im Herbst ambivalent. Nasses Laub auf Fuss- und Fahrwegen bedeutet Rutsch- und Unfallgefahr.  Das Wegräumen gehört daher zur Pflicht und ist mit einigem Aufwand verbunden.  Eine dichte Laubdecke auf Grünflächen bewirkt, dass der Rasen vergilbt und abstirbt. Eine Entfernung des Laubes ist daher unabdingbar.  Wind trägt loses Laub rasch in Nachbars Garten und kann unter Umständen für böses Blut sorgen.

Laub entfernen

Am einfachsten ist es, wenn man bei der Gartenplanung bereits den Faktor Laub berücksichtigt. Immergrüne Gehölze, dazu gehören praktisch alle Nadelbäume sind sinnvolle Alternativen.  Auch bei den Büschen stehen eine Vielzahl von Gattungen und Arten zur Verfügung, die ihr Laub nicht abwerfen.

Wer gerne den Wechsel der Jahreszeiten mit den Gehölzen nachvollzieht, muss sich der Frage stellen, was mit dem abfallenden Laub geschehen soll. Zur effizienten Entfernung des Laubs gibt es verschiedene Methoden.
Die angenehmste und leiseste ist mit Laubrechen und Korb. In der Regel ist das die sinnvollste Vorgehensweise für Hausgärten. Sie funktioniert zudem, wenn das Laub nass ist.

Eine andere Möglichkeit ist mit motorisierten Hilfsmitteln. Mit dem Rasenmäher mit grosser Schnitthöhe kann man Laub auch von Kieswegen, Wegen und Grünflächen entfernen. Das Laub wird zudem zerhackt und lässt sich so gut kompostieren.
Eine weitere etwas verpönte Methode ist der Laubbläser. Wegen des verursachenden Lärms sind die Geräte aber in die Kritik gekommen. Abhilfe schaffen elektrisch betriebene Geräte mit Akku oder Netzanschluss.
Wege und Plätze lassen sich bei geringem Laubaufkommen auch mit Besen oder Wischmaschine reinigen. Das funktioniert aber nur gut, wenn es trocken ist. Ein Blick auf die Wetterverhältnisse oder Wettervorhersage ist daher unabdingbar.

Bild: @ garten.ch Bedeckte Rasenflächen und Gehwege sollten möglichst laubfrei bleiben.

Nachbarn

Muss der Nachbar oder die Nachbarin das Laub von ihrem Baum in meinem Garten entfernen? Das ist eine Frage, die oft auftaucht wenn es um Bioemissionen geht. Gesetzlich ist die Lage klar. Es besteht keine gesetzliche Verpflichtung. Bei bepflanzten Wohnquartieren ist es üblich, dass der Wind die Blätter über die Grundstückgrenzen hinaus trägt. Das gilt auch für das Laub meiner Sträucher und Bäume. Hier kann man aber durchaus etwas Augenmass halten. Wenn die Nachbarin als greise Frau mit dem Laub meines Baumes konfrontiert ist, kann ich es sicher auf dem Nachbargrundstück entfernen. Es ist keine Verpflichtung, gemäss gesundem Menschenverstand, würde man das aber tun.

Laub als Wertstoff

Je nach Baumart bietet sich Laub als Wertstoff im Garten an. Das Laub des Nussbaumes eignet sich um Gemüse einzuschlagen. Die Mäuse lieben dieses Laub nicht. Zuckerhut, Karotten, Sellerie und Randen sind daher sicher.

Laub ohne hohen Gerbstoffanteil lässt sich auch gut kompostieren. Wichtig ist, dass man das Laub etwas mischt mit anderen pflanzlichen Überresten, z.B. Abschnitt von Stauden, Rasenschnitt etc. Somit wird eine kompakte luftundurchlässige Schichtbildung verhindert. Ohne Sauerstoff baut sich das Laub nicht ab, sondern wird konserviert. Die dürren Blätter bleiben so über längere Zeit erhalten.
Wer genügend Platz hat, kann im Garten gut einen Laubhaufen anlegen. Damit ist ein grosser Spass für die Kinder verbunden. Laubregen, Laubschlachten oder Versteckspielen sind problemlos möglich.

BIld: @ garten.ch Laubhaufen sind für Igel beliebte Winterquartiere

Verschiedene Gartentiere benutzen Laubhaufen zur Überwinterung, z.B. die Igel, Mäuse, Blindschleichen, Siebenschläfer etc. Sinnvollerweise muss der Laubhaufen etwas windgeschützt sein. Der Rest des Laubes lässt sich dann im späteren Frühling kompostieren.
Komposterden aus Laub eigenen sich gut für die Wiederverwertung in Gehölz- und Staudenrabatten.  Der Kreislauf schliesst sich so wieder.

Bild: @ garten.ch Feldahorn, beliebter Gartenbaum, die Blätter lassen sich gut kompostieren.

Laub liegen lassen

Anstelle der Entfernung des Laubes in Rabatten, kann dieses im Herbst auch dort bleiben. Würmer und weitere Bodenlebewesen profitieren davon und bauen es über die Winterzeit ab. Der Boden ist zudem gegen Frost geschützt. Das Unkraut ist ebenfalls mit einer Decke konfrontiert und kann sich so weniger entfalten. Einziger Nachteil ist, dass bei starkem Wind eine solche Rabatte auch mal leergefegt wird und das Laub sich in alle Winde wieder verteilt.
 

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