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Den Boden nicht mit Füssen treten

Bern, 27.08.2015 - Die UNO-Generalversammlung hat 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ ausgerufen. Ein Jahr lang steht der Grund auf dem wir stehen im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit.

Anlässlich der Pressefahrt des Bundesamts für Landwirtschaft BLW wurde die zentrale Rolle des Bodens als Grundlage der Lebensmittelproduktion aufgezeigt. Mit verschiedenen Programmen und Projekten setzt sich die Agrarpolitik für eine genügende Quantität und Qualität des Produktionsfaktors Boden ein.

Bereits seit der Hofübernahme im Jahr 1998 bewirtschaftet Beat Garo in Tschugg seinen Betrieb pfluglos. Dies nicht etwa aus finanziellen Überlegungen, sondern aus Überzeugung. Garo leistete damit Pionierarbeit. Mulchsaat, Streifenfrässat und auch Direktsaat waren für ihn rund zehn Jahre später, als er sich entschloss, beim Förderprogramm Boden des Kantons Bern mitzuwirken, keine Fremdwörter mehr. Obwohl sich der bodenschonende Anbau auf seinem Betrieb bereits etabliert hat, bezeichnet Garo das Förderprogramm als interessante und lehrreiche Massnahme: „Ich setze mich noch mehr mit dem Boden auseinander und kann ihn qualitativ verbessern".

Das 2009 lancierte und auf sechs Jahre angelegte Förderprogramm des Kantons Bern ist ein Beispiel für die vielen kantonalen Bestrebungen, den landwirtschaftlich genutzten Boden besser zu schützen und die Ammoniak-Emissionen zu vermindern. Das Programm unterstützt Landwirte finanziell, die freiwillig beim Bewirtschaften ihrer Flächen besondere Leistungen erbringen.

Boden ernährt, reinigt und lebt. Er ist aber auch verletzlich. Der quantitative und qualitative Schutz des Bodens ist auch Anliegen des Bundes. Das ist jedoch alles andere als einfach, denn die Ansprüche an den Boden sind vielfältig. Die Bedeutung des Bodens für die Landwirtschaft ist seit jeher gross. Bereits 1997 wurde der Grundstein für die staatliche Förderung des pfluglosen Anbaus gelegt. Mit der Agrarpolitik 2014-2017 wurden die Ressouceneffizienzbeiträge eingeführt, die Anreize für die bodenschonende Bearbeitung schaffen. Im ersten Umsetzungsjahr beteiligten sich 5000 Betriebe an diesem Programm. Mit dem zunehmenden Bewusstsein für die Bedeutung des Bodens für die Landwirtschaft, dürfte die Zahl weiter steigen. Der Stärkung des Kulturlandschutzes dient neu das Behördenbeschwerderecht: das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) hat die Möglichkeit erhalten, die korrekte Interessenabwägung bei der Beanspruchung von Fruchtfolgeflächen durch eine unabhängige Gerichtsinstanz überprüfen zu lassen.

Bild: Martin Fisch © creative commons

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