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Imkerbildung Schweiz GmbH neue Tochtergesellschaft

Der Imker-Dachverband apisuisse entwickelt sich und gründet die «Imkerbildung Schweiz GmbH»

apisuisse ist der Dachverband der schweizerischen Imkerinnen und Imker und vertritt die Interessen der rund 19‘000 Imkerinnen und Imker der Schweiz. Um Ihre Position zu stärken, setzt apisuisse auf neue Strukturen und gründet eine weitere Tochtergesellschaft.  
 
Die Bienenzucht in der Schweiz erlebte in den letzten Jahren einen Aufschwung. Das Interesse am Imkern ist nach wie vor gross, die zahlreichen Kursangebote sind gut besucht. Grossmehrheitlich wird die Imkerei in der Schweiz als Hobby betrieben. Im Durchschnitt pflegen Schweizer Imkerinnen und Imker rund 10 Völker. Wenn auch die Bienenzucht rein zahlenmässig gesichert scheint, so sieht sie sich doch mit einigen Bedrohungen konfrontiert: Krankheiten, Parasiten, dem Mangel an Blütenvielfalt und den Nebenwirkungen von Pestiziden. Dies macht die Bienenhaltung anspruchsvoll und verlangt nach gut ausgebildeten Imkerinnen und Imkern.
Bienen produzieren nicht nur Honig, sie haben auch eine wichtige wirtschaftliche, soziale und ökologische Bedeutung. Dies zeigt, dass Honigbienen, wie auch Wildbienen, ein Schlüsselfaktor für eine nachhaltige Entwicklung der Schweiz sind.
 
Neue Struktur
Angesichts der Bedeutung der Bienen und um die Bestäubung sicherzustellen, setzt sich apisuisse als Dachverband ein. apisuisse ist ein Zusammenschluss der drei sprachregionalen Landesverbände SAR (Société Romande d‘Apiculture), STA (Società Ticinese di Apicoltura) und VDRB (Verein deutschschweizerischer und rätoromanischer Bienenfreunde). Neu setzt sich der Vorstand aus der Präsidentin und den Präsidenten der regionalen Verbände zusammen: Sonia Burri-Schmassmann (SAR), Davide Conconi (STA), Mathias Götti Limacher (VDRB) und der Finanzfachfrau Claudia Bregy-Eyer (VDRB). Der Vorsitz wird jeweils von einem Mitglied des Vorstandes übernommen. An der letzten Delegiertenversammlung, Ende April 2017, wurde Sonia Burri-Schmassmann einstimmig zur Präsidentin von apisuisse gewählt. Sie tritt somit die Nachfolge von Nationalrat Bernhard Guhl an. apisuisse bedankt sich bei Bernhard Guhl für sein Engagement als Präsident. Er war während dieser Zeit Wegbereiter für politische Anliegen der Imkerinnen und Imker.  
 
Die Ziele von apisuisse
Die Aufgabe von apisuisse besteht darin, die Interessen der Imkerschaft und der Bienen auf nationaler und internationaler Ebene zu vertreten. Folgende Schwerpunkte werden verfolgt:  

  • Förderung der Schweizer Bienenzucht
  • Einsatz zum Schutz der Honig- und Wildbienen
  • Interessenvertretung gegenüber Behörden und Politik
  • Förderung der Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Organisationen
  • Koordination der Bildungsangebote
  • Sicherung und Förderung der Schweizer Honigqualität (Qualitätslabel «Goldsiegel»)
  • Werbung und Öffentlichkeitsarbeit

Aktivitäten
Der Auftritt der Imkerbranche wurde mit einem neuen Internetauftritt gestärkt. www.swisshoney.ch richtet sich in erster Linie an Konsumentinnen und Konsumenten. Es sind Informationen über Honig, dessen Entstehung und über die Bienen im Allgemeinen zu finden. Imkerinnen und Imker aber auch Personen, welche sich intensiver mit Bienen und deren Haltung befassen möchten, werden auf www.bienen.ch angesprochen.
 
Honig-Qualitätslabel Goldsiegel
Bereits seit über zehn Jahren führt apisuisse ein Qualitätslabel, welches die Einhaltung einer guten imkerlichen Praxis sicherstellt. Damit wird für diesen Schweizer Honig höchste Qualität, von der Blüte bis ins Glas, garantiert. Imkerinnen und Imker, welche die Kriterien des Qualitätslabels einhalten, dürfen ihren Honig mit dem «Goldsiegel» auszeichnen.
 
Neue Tochtergesellschaft für die Imkerbildung
Eine fundierte und schweizweit etablierte Ausbildung der Imkerinnen und Imker ist eine der wichtigsten Bestrebungen von apisuisse und deren Verbänden. In diesen Tagen wird mit der «Imkerbildung Schweiz GmbH» eine weitere Tochtergesellschaft gegründet. Ihr Hauptzweck ist die Durchführung des Lehrganges zur Imkerin / zum Imker mit eidgenössischem Fachausweis. Diese Ausbildung startete bereits im 2014 in der Deutschschweiz und im 2016 in der französischsprachigen Schweiz. Die ersten Klassen werden ihre Ausbildung Mitte 2018 abschliessen. Dieses neue Bildungsangebot geniesst in allen Regionen der Schweiz ein grosses Interesse.  
 
Bildung und Beratung ist zentral
Bereits seit einigen Jahren wird der Bienengesundheitsdienst (BGD) unter der Tochtergesellschaft «apiservice GmbH» geführt. Der BGD ist in der Bildung und Beratung aktiv und erarbeitet dazu Unterlagen in Deutsch, Französisch und Italienisch. Diese dienen als Basis für Aus- und Weiterbildungen, aber auch als Hilfsmittel für den einzelnen Imker. Die Fachleute des BGD stehen auch an Veranstaltungen für die Imkerschaft im Einsatz und übernehmen Arbeiten im Bereich der Gesundheitsüberwachung.  
 
Nebst den Weiterbildungen ist auch die Grundausbildung ein wichtiges Anliegen. Diese wird von den örtlichen Imkervereinen angeboten und bildet die Basis für eine erfolgreiche Imkerlaufbahn. Ohne Grundkenntnisse ist es kaum möglich, fachgerecht zu imkern. Deshalb ist apisuisse der Meinung, dass eine minimale Ausbildung als Vorgabe zur Haltung von Honigbienen vorgeschrieben werden sollte. Dies wäre eine wichtige Massnahme zum Wohl der Bienen, nebst der Erhaltung und Förderung eines vielfältigen Blütenangebotes, dem Schutz und der Förderung von Lebensräumen für Wildbienen und der Reduktion des Risikos, welches von Pestiziden ausgeht.

Teaserbilder: © Mathias Götti Limacher
 

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