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Newsletter garten.ch - April 2009

Aktuell

Ende der Sortenvielfalt:?
Alte Kartoffel- und Gemüsesorten gefährdet!

KartoffelsortenMit einer Verordnung will der Bund der Kartoffel- und Gemüsevielfalt an den Kragen. Das ist zwar nicht erstes Ziel, hat aber mit der Registrierung von Handelssorten diesen unerwünschten Nebeneffekt. Registriert und gehandelt werden sollen nur noch Sorten, die sich von anderen unterscheiden und die einheitliche, gleichförmige Früchte liefern. Dafür dürfen diese Einheitssorten dann in der ganzen EU angebaut werden. Die Verschärfung ist auf eine Anpassung an das EU-Recht zurück zu führen. Bis anhin wurde in der Schweiz die Sortenvielfalt alter Gemüse- und Kartoffelsorten grosszügig toleriert, nicht wie in den EU-Ländern, in denen sie bereits Einschränkungen unterlegen war.

Zwar hat das Bundesamt für Landwirtschaft (BWL) einen Passus geschaffen zum Erhalt ‚Alter Landsorten’. Dieser ist aber ungenügend: Die strenge geografische Beschränkung der Sortenherkunft entspricht nicht der Realität. Viele Sorten wurden regionenweit angebaut (z.B. Alpen, Jura) und machten nicht vor Landesgrenzen halt. Ein erster Test mit Kartoffeln hat gezeigt, wie streng die Kriterien sind. Pro Specie Rara (PSR) hat 14 Kartoffel-Sorten zur Prüfung beim Bundesamt für Landwirtschaft eingereicht. Dies entspricht bereits einer strengen Eigenselektion, hat sie doch Saatgut von mehr als 80 alten Kartoffelsorten zur Verfügung. Von den 14 eingereichten Kartoffelsorten schafften lediglich 9 die strengen Kriterien.

Mit einer Unterschriften-Aktion macht die Pro Specie Rara Druck auf die Behörden, die Sortenvielfalt zu erhalten und das Saatgut weiterhin für jedermann zugänglich zu halten. Es soll auch künftig möglich sein, Saatgut und Setzlinge oder alte Gemüsesorten zu kaufen.

Die Erhaltung der Sortenvielfalt ist vor allem auch für die künftige Züchtungsarbeit wichtig. Mit dieser Vielfalt steht ein Genpool zur Verfügung, der bei der Entwicklung und Verbesserung von Sorten immer wieder beigezogen wird.
Die Unterschriften-Aktion für die Sortenvielfalt läuft weiter:

www.vielfalt-fuer-alle.ch
 

Aktuelle Gartenthemen auf unserer Website
Statt Baubrache ein Interkultureller Garten
Seit April 2009 gärtnern 20 Bewohnerinnen und Bewohner aus 11 Nationen gemeinsam im Norden der Stadt Zürich auf dem Gelände einer ehemaligen Gärtnerei. Leider nur als Zwischennutzung bis das Gelände im Herbst 2010 dem Bau einer städtischen Seniorensiedlung weichen muss.

 
Kletterrosen

In vielen Gärten bieten sich vertikale Flächen, die man mit rankenden Pflanzen begrünen könnte. Kletterrosen sind oft erste Wahl. Was sind ideale Wachstumsbedingungen? Welche Standorte eignen sich? Markus Kobelt von Lubera beantwortet die wichtigsten Fragen.

weitere Gartenthemen

Zwiebelpflanzen – jetzt bestellen und pflanzen
Tulpen und Zierlauch

TulpenJe früher Sie Zwiebel- und Knollenpflanzen pflanzen, desto schöner wird die Blüte im nächsten Frühjahr. In den Gärtnereien und Gartencenters ist zurzeit eine grosse Vielfalt an Krokussen, Narzissen, Tulpen und Zierlauchen erhältlich. Achten Sie beim Kauf darauf, dass Sie eine genügende Menge von Zwiebeln und Knollen kaufen. Mit kleinen Tüten von 10 Tulpen- oder 3 Zierlauchzwiebeln erzielen Sie wenig Wirkung. Diese Mengen sind gut genug für Balkonkistchen, Container oder kleine Rabatten. Im Garten  und erst recht zum Verwildern unter Bäumen dürfen es gut und gerne mehrere 1000 Krokusse, Blauglöckchen oder kleine Narzissen sein. Diese Mengen bestellen Sie mit Vorteil bei einem spezialisierten Händler, der für die grösseren Mengen auch günstigere Preise bieten kann.

Bei den Tulpen gibt es immer wieder Aktionen mit 50 Zwiebeln einer Sorte. Gemischte Pakete mit Tulpen und Narzissen, Tulpen und Traubenhyazinthen oder zwei verschiedenen Tulpensorten, die zur gleichen Zeit blühen. Damit können Sie, je nach Kombination schöne Wirkungen erzielen..

Die Farben- und Formenvielfalt von Tulpen ist einmalig. Zeitlich ist es möglich zwischen März und Mai immer blühende Tulpen im Garten zu haben. Interessant sind auch die vielen Wildarten, die sich gut für Steingärten, Kiesbeete oder Container eignen. Sie sind niedriger als ihre gezüchteten Kollegen, weniger üppig in der Blüte, aber trotzdem eine Augenweide.
Manche Tulpen verabschieden sich relativ schnell, denn ihnen passen die schweren, lehmigen Böden hierzulande nicht so sehr.

AlliumDiese Kurzlebigkeit ist auch das Merkmal vieler Zierlauche: viele Arten verabschieden sich, kaum haben sie das erste Mal richtig geblüht. All die schönen, neuen Sorten, die in den letzten Jahren entstanden sind, bewähren sich nicht in unseren Böden. Vorbehaltlos kann eigentlich nur der Purpur-Lauch (Allium aflatunense und die Sorte ‚Purple Sensation’), Allium christophii A.rosenbachianum und die hohe, grosskugelige Sorte ‚Globemaster’ empfohlen werden. Der kleine, gelbblühende Gold-Lauch (A. moly) dehnt sich kräftig aus, wenns ihm behagt und der Bärlauch (A.ursinum) bedeckt bald ganze Flächen am Schatten. Im Spätsommer blüht der Schnittknoblauch (A. tuberosum) zuverlässig und strahlend weiss. Seine Blätter kann man fein geschnitten wie Knoblauch verwenden.

shop.garten.ch oder www.samen-mauser.ch

Für grössere Mengen (52 Euro Mindestbestellmenge):
Horst Gewiehs, Blumenzwiebel-Import und Grosshandel
Postfach 30
D-27285 Wehretal
gewiehs@gmx.ch

Buchtipp
D a s  Standardwerk für den Hausgarten

BiogartenAls Bibel für naturgemässes Gärtnern wird es mitunter auch bezeichnet:‚Der Biogarten’ von Marie-Luise Kreuter ist in seiner 24. komplett überarbeiteten Ausgabe erschienen Es enthält schlicht alles, was die Gärtnerin wissen muss. Von Grundlagen über die Bodenbearbeitung, die Kompostbewirtschaftung bis zu Düngung und Pflanzenschutz . Im Kapitel Nutzgarten wird ausführlich über die verschiedenen Gemüse, ihre Pflege und Nachbarschaft geschrieben. Im Obstgarten erfährt man Wissenswertes über Pflanzung und Schnitt von Obst- und Beerengehölzen. Breiten Raum nimmt der Ziergarten ein, in dem verschiedene Arten und Sorten für den Biogarten vorgestellt werden wie beispielsweise eine Liste robuster Rosen.
Es gibt kaum ein Thema, das nicht behandelt würde: Gartengehölze, Teichbau, Hecken- und Rasenpflege. Ein Arbeitskalender gibt ausserdem einen Überblick über die monatlich anfallenden Arbeiten im Hausgarten. Der Pflanzenschutzkomass ist als Faltbroschüre dem Buch beigelegt. Die wichtigsten Schadorganismen sind darin aufgelistet, welche Vorbeugemassnahmen getroffen oder welche Nutzlinge dagegen eingesetzt werden können.
‚Der Biogarten’ eignet sich als Nachschlagewerk, aber auch als Vertiefung des Wissens. Das Werk ist so nützlich und unerlässlich wie qualitativ gutes Gartengerät. 
Die kürzlich verstorbene Marie-Luise Kreuter gilt seit 30 Jahren als renommierteste Gartenautorinnen Deutschlands., die zahlreiche Standardwerke (eines der ersten war Kräuter & Gewürze, blv Verlag) geschrieben hat.

Marie-Luise Kreuter:
Der Biogarten – Das Original. Mit Pflanzenschutz-Kompass. 408 Seiten, 450 Farbfotos, 120 Illustrationen. blv, München,.
ISBN 978-3-8354-0484-7
Preis: Fr. 49.90; Euro 29.90