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Newsletter garten.ch - Januar 2010

Futter für Vögel und Insekten – und prächtig anzusehen

Nun, da die Zeit der Samenkataloge gekommen ist, werden sich manche Gärtnerinnen und Gärtner Gedanken machen, was sie im Frühjahr aussäen sollen. Das Jahr der Biodiversität bringt uns auf die Idee, vermehrt Kräuter, Sommerblumen und Stauden zu pflanzen, die Vögel, Insekten und Schmetterlingen als Futterpflanzen dienen. Die Blumen und Kräuter können auch in einen Topfgarten auf dem Balkon oder in ein Kistchen auf dem Fensterbrett gesät werden.

Kalifornischer Mohn am Wildstandort. Bild Huog.arg, Wiki commons

Amaranth (Amaranthus cuentus): Vögel mögen die Samen besonders gerne.
Borretsch (Borrago officinalis): sehr beliebt bei Hummeln und Bienen. Die Blüten sind essbar, hübsch in Salaten und eingefroren in Eiswürfeln.
Dill (Anethum graveolens var. hortorum): zieht viele Insekten an. Schön in gemischten Sommerblumenbeeten und in der Vase.
 

Cosmea

Cosmea (Cosmos bipinnatus) gibt’s in verschiedenen Farbtönen. Samenstände stehen lassen, zieht Distelfinken an.

Moldavischer Drachenkopf (Dracocephalum moldavica): Insektenfutter, Duft- und Teepflanze und sieht gut aus.
Kalifornischer Mohn (Escholzia californica) für Insekten und in verschiedenen Farben. Ein Blümchen, das fröhlich macht wie auch andere Mohnarten (Klatschmohn, Schlafmohn).
 

Wilde Karde

Wilde Karde (Dipsacus fullonum): zieht eine grosse Zahl von Insekten an, auch Hornissen. Kann sich versamen.
Bild Simon Eugster, Wiki commons

Ziergräser wie Rohrkolbenhirse (Pennisetum glaucum), Kolbenhirse (Setaria italica) und Mohrenhirse (Sorghum bicolor). Prächtige, einjährige Gräser für Beet und Schnitt. Die Fruchtstände stehen lassen als Vogelfutter.
Jungfer im Grünen (Nigella damascena und N. hispanica): ein Klassiker im Bauerngarten. Macht sich überall gut und zieht Insekten an.
Sonnenblumen (Helianthus annus): altbekannt und in immer neuen Sorten erhältlich. Vögel, aber leider auch Schnecken lieben sie sehr.
Nachtkerze (Oenothera biennis): Futter für Nachtfalter. Was für ein Schauspiel, wenn sich abends die Blüten öffnen und ihren wunderbaren Duft verströmen.
Roggen (Secale cereale): Beliebtes Vogelfutter, schönes, hohes Getreide und tut erst noch dem Boden gut (im Herbst aussäen).

Die erwähnten Arten und noch viele mehr – Gemüse (siehe unten), Kräuter, Blumen, Gründüngungen - sind in biologischer Qualität bei der Samengärtnerei Zollinger, Les Evouettes/VS erhältlich. Schöner, informativer Katalog. www.zollinger-samen.ch.

Gemüsevielfalt bleibt erhalten

In unserer Newsmeldung (Link) haben wir darauf hingewiesen, dass das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) den Handel und Anbau von alten Gemüsesorten weiterhin ermöglichen will. Das sind gute Nachrichten für die Sortenvielfalt.
Damit diese Vielfalt nicht nur in den Samenkatalogen aufgelistet bleibt, sondern in noch mehr Gärten wächst, geben wir Ihnen einige Tipps, wo Sie Saatgut bekommen können.


Ein reichhaltiges Gemüsessamen-Sortiment ist bei Sativa Rheinau erhältlich, das unter anderem in Zusammenarbeit mit ProSpecieRara lokale Sorten oder aus alten Samenkatalogen, eingeführte Sorten, die sich bewährt und etabliert haben, anbietet.
Auf mehr als hundert Seiten sind Gemüse, Kräuter und Sommerblumen abgebildet und beschrieben. Von A wie Auberginen bis Z wie Zuckermais stellt sich eigentlich nur eine Frage: Wofür soll ich mich entscheiden? Ist der Ertrag wichtig oder darf das Gemüse auch zierend sein? Soll ich aussäen oder später Setzlinge kaufen?
 

li: Rouge de Turquie, eine prächtige Auberginen-Sorte mit kleinen, orangeroten Früchten. Bild Sativa

Das Blättern im Katalog zeigt: Es gibt wunderschöne Gemüse. dunkelschotige Erbsen (Blauschokker), dekorativer Federkohl Nero di Toscana witziger Spitzkohl (Filderkraut), dunkelroter Rosenkohl (Rubine), feuerroter Krautstiel (Feurio), Cardy als Strukturpflanze, schön gezeichneter Salat (Forellenschluss), rote Gartenmelden fast schwarze Tomaten (Schwarze Zebra), crèmeweisser Mais (Stowells Evergreen) und blaue Kartoffen (Blaue Schweden).
Wenn dieser bunte Gemüsegarten noch mit ein paar Kräutern und Sommerblumen garniert wird, braucht es eigentlich keinen Ziergarten mehr.
Sativa Rheinau, Klosterplatz 1, 8462 Rheinau
www.sativa-rheinau.ch
(Der Katalog kostet für Neukundinnen Fr. 5.--)

re: Blauhilde, eine Stangenbohne, die beim Kochen grün wird. Bild Sativa

Bei Samen Zollinger gibt es ein paar exquisite Gemüsespezialitäten wie die Monstranzbohne, eine geheimnisvolle Stangenbohne; die Picknickgurke, eine runde praktische Gurke für unterwegs; die Lerchenzunge, ein Blattkohl mit schmalen, rötlichen Blättern; an milderen Lagen kann Okra oder Ladyfinger angebaut werden; die Tomate Froschkönigs Goldkugel ist eine ausgezeichnete Sorte; Schabzigerklee ist für den Glarner Schabziger unerlässlicher Bestandteil und eine hübsche Pflanze. (Adresse siehe oben.)


Das Küttiger-Rüebli gilt schon beinahe als Klassiker. Bild PSR

Wem das alles noch nicht genug ist, der findet als Gönnerin oder Aktiver der ProSpecieRara ein noch grösseres Sortiment alter Sorten im Sortenfinder. Diese Sorten werden einerseits von professionellen Partnern, aber auch von Privatpersonen vermehrt und häufig auch vertrieben. In diesem Samenkatalog  findet man nicht nur eine Sorte von Etagenzwiebeln, sondern deren vier, mehrere Sorten Pastinaken, Erdbeerspinat, essbare Kletten, Kichererbsen, Meerkohl und Speisechrysanthemen. Daneben auch viele Getreidesorten, Beeren und Zierpflanzen. 
Mehr auf: www.prospecierara.org

 
Stauden zum Aussäen


Der grösste Anbieter weltweit an Staudensamen ist die Firma Jelitto. Ursprünglich ausschliesslich für den professionellen Markt hat Jelitto seit ein paar Jahren die Mindestbestellmenge reduziert, so dass auch Privatpersonen Samen bestellen können. Jelitto gibt alljährlich einen umfangreichen Katalog heraus, hat aber auch auf der www.jelitto.com viel zu bieten (Infos zu Stauden, Shop).

Die Auswahl an Stauden, Kräutern und Gräsern ist riesig und dürfte weitgehend die  Wünsche von Staudenfreundinnen und –freunden erfüllen.
 

Schneeglöckchen-Fieber

Diese seltsame Krankheit ist aus England auf den europäischen Kontinent gedrungen und scheint immer mehr Menschen zu befallen. Bevor die eigentliche Saison beginnt, deshalb ein paar Tipps, die das Fieber lindern - oder anheizen. Auf der Website www.galanthus-online.de finden Sie hunderte von Sorten in Bild und Beschrieb, Kulturtipps und Krankheiten, Bezugsquellen und eine Börse. Ein Traum für Galantophile! Aber Vorsicht, die Einfuhr von Schneeglöckchen in die Schweiz erfordert ein CITES-Zeugnis (Artenschutz, betrifft bei Galanthus Arten und Sorten), das den Einkauf erschwert und verteuert.

Bild Darkone, Wiki Commons

 

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