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20. Ausgabe der Giardina 2018

Heute Mittwoch öffnet die 20. Giardina dem Publikum die Tore. Sie gehört zu den bedeutendsten Indoor Gartenmessen in Europa. Kernstück sind die liebevoll inszenierten Schaugärten, die neue Ideen und Perspektiven in der Gartengestaltung aufzeigen. Gleichzeitig ist es auch eine Leistungsschau für die Gartenbaubranche der Schweiz. Sie machen ihre gestalterischen und kreativen Kompetenzen für ein gartenaffines Publikum sichtbar. Das Leitthema in diesem Jahr ist auf kleinem Raum grosszügige Gärten zu realisieren.

In der Podiumsdiskussion anlässlich der Jubiläumsausstellung wagten Christoph Kamber, Exhibition Director Giardina, Enzo Enea, Enea Landscape Architecture,
Antoine Berger, Inhaber, Berger Gartenbau und Olivier Mark, Präsident JardinSuisse, Unternehmerverband Gärtner Schweiz einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft.

Antoine Berger, der als damaliger Präsident des Branchenverbandes, massgeblich an der Lancierung der Messe 1997 beteiligt war, wollte weg vom «Rabättli denken» und monotonen Rasenflächen hin zu einer umfassenden Gartengestaltung. Er gehörte auch zu den ersten Absolventen des Gartenarchitektur Lehrgangs am Technikum Rapperswil. 1999 realisierte Enzo Enea erstmals einen Garten 1:1 an der Giardina. Der Erfolg war überwältigend. Die Leute wurden emotional abgeholt. Das Publikum liess sich vom Herzblut und der Leidenschaft der Gartenbauer anstecken. Das ist bis heute das tragende Element der Messe auf einem qualitativen sehr hohen Niveau.

Bezüglich Zukunft der Branche zeichneten alle ein positives Bild. Das heutige Niveau der Gartenkultur und das Bewusstsein die Aussenräume gestalten zu wollen, wird sich weiterentwickeln. Für die Gestaltung schöner Gärten sind die Banken zudem bereit diese über die Hypotheken zu finanzieren, da dadurch der Wert der Liegenschaft gesteigert wird. Diese Wertschätzung schlägt sich auch in den Auftragsbüchern der Gartenbaubetriebe nieder. Megatrends wird es vermutlich nicht mehr geben. Die Gesellschaft ist heute stark individualistisch geprägt. So gesehen soll jeder Garten ein Unikat sein und die persönlichen Bedürfnisse der jeweiligen Bewohnerinnen und Bewohnern berücksichtigen.

Wohin könnte sich die Giardina in den nächsten 20 Jahren weiterentwickeln? Jetzt liegt der Fokus auf dem Privatgarten. Drei Viertel der Leute wohnen in der Schweiz in Städten und ein grosser Teil davon in Mietliegeschaften. Hier ergibt eine oberflächliche Analyse, dass bezüglich Wohnsiedlungsgrün ein riesiger Handlungsbedarf besteht. Monotone Rasenflächen, lieblos installierte Kinder Spielplätze und Gehölzrabatten und Monokulturen von Bodendeckern sind sehr weit verbreitet. Schaut man was bei Büro- oder Geschäftsliegenschaften an Umgebungsgestaltung vorliegt, dann eröffnet sich auch hier ein weites Feld. Ein weiterer Ansatzpunkt liegt bei den Gemeinden. Verkehrsgrün, Grünanlagen bei Schulhausbauten, Sportanlagen und öffentliche Spielplätze bieten weitere Möglichkeiten. Mit einer naturnahen Gestaltung dieser Flächen, könnte man zudem einen kleinen Beitrag zur Vermehrung der Biodiversität leisten. Das Leitthema der Giardina 2038 könnte dann lauten: auf grossem Raum grosszügige Gärten zeigen.

Weitere Themen, die uns in den nächsten Jahren begleiten werden sind im Kontext der technologischen Entwicklung zu sehen. Augmented Reality als Werkzeug in der Planung oder als Element eines Zaubergartens eröffnen neue Perspektiven. Automatik und Robotik sind sinnvolle Hilfsmittel, die die Laien in der Pflege des Gartens unterstützen. Durchaus denkbar, dass die Leute via Smartphone zur Natur zurückfinden. Sensorik ist ein weiteres weitläufiges Anwendungsgebiet. «Jedem Broccoli seine eigene IP-Adresse» lautet ein Credo der Urban Farmers. Feuchtigkeits-, Licht- und Temperaturmesser sind für sehr wenig Geld zu haben. Urban Farming Systeme, die zudem Wasserdurchfluss und Nährstoffgehalt bestimmen und so die Parameter für ideale Wachstumsbedingungen erkennen, sind heute keine Exoten mehr.

Es gibt also für die nahe Zukunft weitere Themen für weitere attraktive Gartenmesse.

Nachfolgend ein paar Impressionen aus der 20. Giardina

Bild garten.ch: Winkler Richard Naturgarten Helen & Herbert, Rückzugsort auf kleinem Raum

Bild garten.ch: Rösler Landschaftsobjekte, Holzskulpturen

Bild garten.ch: OVUM, Garten auf kleinstem Raum, Gartist GmbH

Bild garten.ch: Nachtklang, Züst Grüngestaltung GmbH

Bild garten.ch: Zaubergarten ergänzt mit Augmeted Reality, Kobel Gartengestaltung

Bild garten.ch: Gartentheater, JardinSuisse

Bild garten.ch: East meets West, enea Landscape Architecture

Bild garten.ch: OUT OF AFRICA, Berger Gartenbau

 

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